Haan Verband baut für den Hochwasserschutz

Haan · Rund 2,5 Millionen Euro investiert der Bergisch-Rheinische Wasserverband (BRW) derzeit in das Hochwasserrückhaltebecken Kuckesberg. Das Bauwerk kann bis zu 115.000 Kubikmeter Wasser nach starken Regenfällen zurückhalten und später dosiert in die Itter ableiten.

 Das alte Auslauf- und Durchlassbauwerk wird abgerissen, wenn das neue fertiggestellt ist. Derzeit wird am Hochwasserrückhaltebecken Kuckesberg gebaggert.

Das alte Auslauf- und Durchlassbauwerk wird abgerissen, wenn das neue fertiggestellt ist. Derzeit wird am Hochwasserrückhaltebecken Kuckesberg gebaggert.

Foto: Bergisch-Rheinischer Wasserverband

Etwa ein Jahr Bauzeit kalkuliert der in Gruiten ansässige Verband für die Bauzeit. Das Land beteiligt sich mit rund 580.000 Euro an den Kosten.

2015 war aus wasserwirtschaftlicher Sicht ein unspektakuläres Jahr. Das erklärte BRW-Geschäftsführer Hans-Bernd Schumacher bei der Verbandsversammlung in Wülfrath. Die letzten zwölf Monate seien etwas trockener gewesen als der langjährige Durchschnitt. Extreme Wetterereignisse habe es nicht gegeben. Wenn die Hochwasserbecken eingestaut werden, werden diese Prozesse zentral in der Leitstelle in Hilden gesteuert, die in diesem Jahr technisch aufgerüstet wurde.

"Nirgendwo in Europa ist die Zielvorgabe der EG-Wasserrahmenrichtlinie bis heute erreicht worden", erklärte Schuhmacher. Nach der letzten Bestandsaufnahme aus 2013 wiesen nur acht Prozent der Gewässer in NRW einen guten Zustand auf. Der BRW hat damit begonnen, den 1900 Punkte umfassenden Aufgabenkatalog abzuarbeiten. In Dellbach, Eselsbach, Itter, Baubecker Bach wurden einzelne Gewässerabschnitte naturnah umgestaltet. Eingebrachtes Totholz und bepflanzte Gewässerränder mit heimischen Pflanzen bieten jetzt Unterschlupf für Wasserlebewesen und verhindern eine unnatürliche Erwärmung der Gewässer.

Der kostenträchtigste Aufgabenbereich des Wasserverbandes ist die Abwasserreinigung. In 2015 werden rund 47 Millionen Kubikmeter Abwasser in den 22 Klärwerken gereinigt. Dafür wird eine große Menge Energie benötigt: etwa 24 Millionen Kilowattstunden Strom. Auf den sieben großen Verbandsklärwerken wird das beim Ausfaulen des Rohschlammes entstehende Gas genutzt, um Strom zu produzieren. 9,5 Millionen Kilowattstunden konnten somit 40 Prozent des Bedarfes decken. In die Technik auf den Klärwerken wird kontinuierlich investiert, um sie den Anforderungen anzupassen und auch um weiteres Energiespar-Potenzial zu nutzen. Maschinen werden mit effizienteren Motoren erneuert oder auch - wie im Klärwerk Angertal - neue Techniken eingesetzt; dort verbraucht ein neuer Bandeindicker nur noch 15 Prozent der Energie des alten Aggregates.

Eine der größeren Baumaßnahmen ist der Neubau der Zentralen Entwässerungsstation auf dem Klärwerk Monheim. Dort wird der Klärschlamm getrocknet und zur Entsorgung vorbereitet. Sie ersetzt in Zukunft die zentrale Entwässerungsstation in Langenfeld, die im kommenden Jahr nach 35-jähriger Betriebszeit stillgelegt wird.

2016 steigt der Beitragssatz für die BRW-Mitglieder - Kommunen und große Industriebetriebe - mit 1,17 Prozent nur gering. "Und dass, obwohl ein Anstieg der spezifischen Kosten in der technischen Dienstleistung und im Material zu beobachten ist", wie Michael Peters, Geschäftsbereichleiter der Verwaltung, anmerkte.

(RP)
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