Sperrung in Haan aufgehoben Treppe zum Ittertal ist wieder offen
Haan · Zwei Jahre war die beliebte Verbindung gesperrt. „Steighilfen“ aus Stahl, die sich unter anderem in den Alpen bewährt haben, ersetzen nun die morschen Bahnschwellen als Stufen. Die Hälfte der knapp 24.000 Euro Kosten trägt das Land.
Bei den Anwohnern, aber auch vielen Spaziergängern ist die Freude riesengroß: Die beliebte Fußgängertreppe an der Paul-Klee-Straße ist nach etwa zwei Jahren Sperre wieder uneingeschränkt nutzbar. Der Zweckverband Erholungsgebiet Ittertal hat sie hergerichtet. Seit kurzem ist sie wieder freigegeben.
Auch für Rudolf Nowak und seine Familie war die Fußgängertreppe, die von der Paul-Klee-Straße auf die Wanderwege ins Ittertal führt, immer mehr als nur eine Verbindung von A nach B. „Wir haben früher mit den Kindern oft eine Art Trimm-dich-Parcours daraus gemacht“, erinnert sich der Anwohner. Mit der Stoppuhr habe er dabei festgestellt, wer die aus Bahnschwellen bestehenden Stufen am schnellsten hinauf oder hinab laufen konnte. Das habe immer großen Spaß gemacht.
Viele Nachbarn haben die Fußgängertreppe ebenfalls gerne genutzt. Doch 2019 war plötzlich Schluss. Da wurde die Verbindung gesperrt. Durch die jahrelange Feuchtigkeit waren die Bahnschwellen morsch geworden. Die Unfallgefahr wurde zu hoch.
„Die Treppenanlage ist der Beginn eines Wanderwegenetzes im Ittertal und wird somit rege genutzt“, teilt der Zweckverband mit. Entsprechend groß sei die Enttäuschung gewesen.
Der Inhaber der Treppenanlage – der„Zweckverband Erholungsgebiet Ittertal“ – verfolgt nach eigenen Angaben gemeinnützige Zwecke und zwar insbesondere durch die Erhaltung und Verbesserung eines weiträumigen Erholungsgebietes in Zusammenarbeit mit den Städten und dem Land.
Es habe sofort festgestanden, dass die Treppenanlage schnellstmöglichst repariert beziehungsweise erneuert werden müsse, berichtet Verbandsvorsteher Claus Pommer. So sei der Startschuss zu einer umfangreichen Planung zur Ermittlung der Kosten gefallen. Die seien dann auch im Haushaltsplan entsprechend veranschlagt worden. Und da NRW für solche Maßnahmen Zuschüsse bereithalte, sei ein Förderantrag gestellt worden, um 50 Prozent der Kosten erstattet zu bekommen.
Allerdings: „Bevor das Land nicht über die Förderung entschieden hat, darf mit der Maßnahme nicht begonnen werden sonst ist der Zuschuss weg“, betont Pommer. Und so sei es gekommen, „dass sich das ganze Verfahren in die Länge zog“.
Als das grüne Licht aus Düsseldorf endlich kam, nahmen die technischen Mitarbeiter Sven Köhler und Dennis Anders die Erneuerung der Treppenanlage in Angriff. Aber die Neugestaltung gestaltete sich dem Zweckverband zufolge als enorm kompliziert: „Galt es doch, die Treppenstufen witterungsbeständig, langlebig und benutzerfreundlich zu gestalten.“
Auf der Suche nach Lösungen hielten Köhler und Anders nach Beispielen aus den Alpen Ausschau, wo steile Wanderwege an der Tagesordnung sind. Sie fanden einen Anbieter aus Österreich, der „Treppenstufen“ oder eher „Steighilfen“, aus Stahl herstellt. Bei der Prüfung eines angeforderten Musters sei ziemlich schnell klar geworden: „Das ist die Lösung.“
Die Arbeiten begannen schließlich im Oktober vergangenen Jahres mit der Beseitigung der alten Treppenstufen. Und schon stand das nächste Problem vor der Tür: Die neuen Stufen hatten eine lange Lieferzeit und konnten endgültig erst ab Frühjahr diesen Jahres eingebaut werden.
„Es war alles in allem für die Beteiligten ein Mammutprojekt, an dessen Ende aber eine sehr gut gelungene und haltbare Treppenanlage geschaffen wurde“, betont Claus Pommer. Die Gesamtkosten der Sanierung beliefen sich auf knapp 24.000 Euro, die zur Hälfte vom Land NRW getragen wurden. Die andere Hälfte der Kosten trägt der Zweckverband.
Die Anwohner haben die Wiedereröffnung freudig zu Kenntnis genommen, wie eine kleine Umfrage am vergangenen Wochenende ergab. Auch Rolf Nowak freut sich, wenngleich er die Anlage zumindest als Trimmpfad wohl nicht mehr nutzen wird, wie er sagt: „Mit 80 geht das mit den Treppen nun mal nicht mehr so leicht.“