Evangelische Kirchengemeinde Trauer in Haan: Pfarrer Hans-Peter Gitzler gestorben

Haan · Hans-Peter Gitzler, 27 Jahre Pfarrer in der evangelischen Kirchengemeinde Haan, ist tot. Der Seelsorger (62) erlag am Mittwoch einer schweren Krankheit.

 Hans Peter Gitzler war seit 1993 Pfarrer in Haan.

Hans Peter Gitzler war seit 1993 Pfarrer in Haan.

Foto: Heiko Tieves

Hans-Peter Gitzler, 27 Jahre Pfarrer in der evangelischen Kirchengemeinde Haan, ist tot. Der Seelsorger (62) erlag am Mittwoch einer schweren Krankheit.  Gitzler war ein Seelsorger, der tief in der Haaner Bevölkerung verwurzelt war und mit seiner Herzlichkeit immer wieder die Menschen berührt hat. In allen Bereichen der Gemeindearbeit hat er Akzente gesetzt – ob mit gereimten Predigten zur Karnevalszeit, als Sprachrohr für Jugendliche im Jugendhilfeausschuss des Rates oder Betreuer des philosophischen Cafés im Haus am Park.

Am Erntedank-Sonntag 1993 wurde der damals 35-Jährige in sein Pfarrer-Amt eingeführt. Drei Monate zuvor hatte das Presbyterium den Vater von drei Töchtern einstimmig gewählt.

Kindheit und Jugendzeit von Hans-Peter Gitzler in Moers waren geprägt von dem konfessionellen Miteinander des Niederrheins. Im Abitur fiel die Entscheidung für das Studium der evangelischen Theologie. Studienorte waren Münster, Bochum und Wuppertal. Während des Vikariates in seiner Heimatstadt entschloss sich Gitzler, in einer Kirchengemeinde weiterzuarbeiten. In Duisburg-Buchholz wurde er zum Pfarrer gewählt, ließ sich später in den Wartestand versetzen und übernahm einen Beschäftigungsauftrag in Haan. Das Krankenhaus und das Friedensheim wurden ihm anvertraut. Dort wurden Presbyter auf ihn aufmerksam und sprachen den Seelsorger an, ob er nicht Pfarrer in Haan werden wollte.

Der Schock über seinen Tod sitzt auch bei Gitzlers Kollegen tief, denn er habe sich von der Krankheit nie unterkriegen lassen und sei stets Optimist geblieben. Menschlich beeindruckend, arbeitsam und  immer extrem kollegial habe er auch bei der Ausbildung der beiden neuen Predikantinnen eine wichtige Rolle gespielt. Gitzler sei auch ein Theologe gewesen, der Menschen im modernen Leben mit seinen Worten berühren konnte.

„Glaube ist nicht immer nur Wellness für die Seele”, hatte  er vor einigen Monaten in der RP-Kolumne „Auf ein Wort” einmal betont. Er gebe weder Rezepte für ein leichtes und sorgenfreies noch für ein erfolgreiches Leben: „Es gibt ihn nicht, den schnellen und leichten Glauben, jedenfalls dann nicht, wenn er tief gegründet und mehr als ein bisschen Puderzucker für die Seele sein soll.”

 

(pec/-dts)
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