Haan/Mettmann Tierklinik unterstützt Hundetherapie an Förderschule

Haan/Mettmann · Die Kinder der Hans-Helmich-Förderschule bekommen nach den Sommerferien tierischen Besuch.

 1775 Euro hat die Tierklinik Neandertal für den Einsatz von Therapiehund Bruno an der Hans-Helmich-Schule gesammelt und gestern übergeben.

1775 Euro hat die Tierklinik Neandertal für den Einsatz von Therapiehund Bruno an der Hans-Helmich-Schule gesammelt und gestern übergeben.

Foto: Staschik Olaf

Ganz verzückt streichelt Philip den braunen Labrador, erst am Kopf, dann am Bein. Dann schlingt er die Arme um den großen Hund, drückt sein Gesicht an das warme Fell. Als "Bruno" ihm über die Hand leckt, quietscht der Elfjährige vor Freude laut auf. "Dite" ruft er immer wieder aufgeregt. "Er meint damit Dicker, weil der Hund so kräftig ist", erklärt Danielle Schauf, Mitarbeiterin der Mettmanner Hans-Helmich-Förderschule mit Schwerpunkt geistige Entwicklung.

Tierarzt Dr.Peter Engelhardt beobachtet die Szene. "Hier sieht man das Zusammenspiel von Kindern und Tieren. Gerade Hunde sind eine große Bereicherung, vor allem für Kinder, die Schwierigkeiten haben aus sich herauszugehen." 1775 Euro hat die Tierklinik Neandertal bei einem Sommerfest gesammelt. Dass die Spende gerade dem Einsatz eines Therapiehundes für Kinder mit autistischen Störungen zu Gute kommt, ist kein Zufall. "Wir wollten ein konkretes tiergestütztes Projekt in der Umgebung unterstützen. Unsere Tochter arbeitet an der Förderschule und erzählt uns viel von ihrer Tätigkeit. Da war die Entscheidung schnell gefallen", erklärt Andrea Hess, Ehefrau von Tierklinikleiter Dr. Marcus Hess.

Auch Michelle besucht die Hans- Helmich-Schule, eine Einrichtung der evangelischen Hephatastiftung . Die 13-Jährige lässt kein Auge von Bruno.Sie streichelt ganz sanft die Ohren des Hundes. "Labradore sind vom Grundcharakter gut geeignet als Therapiehunde, da sie sehr ruhig und ausgeglichen sind. Dazu kommt, dass der Hund auch lernwillig sein und das Bedürfnis haben muss, zu gefallen", erklärt Danielle Schauff. Bruno lässt alle Kontakte über sich ergehen, legt sich hin und hechelt. "Was wir uns genau von einem autismusspezifisch ausgebildeten Hund erwarten, können wir noch nicht genau sagen. Wir schätzen, dass die Kinder mehr aus sich herausgehen und auch mehr reden werden", sagt Schulleiterin Martina Hagke-Kox.

Allerdings wird nicht Bruno die Kinder besuchen, sondern Paule und Kalani, die Hunde von Vanessa Tressin. Die Heilerziehungspflegerin in einem Wohnheim für autistische Menschen, nimmt ihren Labradormix und ihren Pudel seit Jahren mit zur Arbeit. "Das, was so ein Hund bei diesen Menschen in einer Viertelstunde erreicht, schaffen wir oft nicht in stundenlangen Therapiesitzungen", erzählt die 34-Jährige. "Eine Bewohnerin ist im Alltag körperlich steif, nahezu unbeweglich und redet gar nicht. Sobald wir mit Paule spazieren gehen, bückt sie sich nach Stöcken, um mit dem Hund zu spielen und redet wie ein Wasserfall."

(dani)
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