Haan Haaner Kita Bachstraße ist beispielhaft

„Hereinspaziert!“ heißt es am Tag der Architektur, wenn landesweit Bauwerke für Besucher offenstehen. Zwei Haaner Projekte sind dabei.

 Die Rohrrutsche führt von der Terrasse der oberen Gruppenräume  geradewegs in das Außenspielgelände.

Die Rohrrutsche führt von der Terrasse der oberen Gruppenräume  geradewegs in das Außenspielgelände.

Foto: Algeco / Schmale Architekten / Dejan Sarić

Die ersten Planungen für die Kita Bachstraße begannen bereits 2012. Der Verein Private Kindergruppe überlegte, wie er Ersatz schaffen könnte für die Räume im Altbau der früheren Grundschule Bachstraße. Die waren beim Landesjugendamt in die Kritik geraten und außerdem gab es dringenden Bedarf nach neuen Kita-Plätzen.

Im Januar 2017 ging die neue fünfgruppige Einrichtung in Betrieb. Zuvor war der frühere Pavillon-Neubau der Grundschule abgerissen und ein Kanal für das später einmal auf dem Schulterrain geplante Wohngebiet verlegt worden.

In Landschaftsarchitekt BDLA Achim Röthig aus Haan fand der Verein einen Planer. Der arbeitete beim Hochbau mit Schmale-Architekten aus Neuss zusammen. Die Entwurfs- und Ausführungsplanung begann Mitte 2015, die Bauphase im Sommer 2016.

Für das Gebäude wurden mehrere Module zusammengefügt. Das Team um Stephanie Mörchel hat ungezählte Stunden investiert, um ein Optimum aus den neuen Räumen herauszuholen bzw. Architektur an die Erfordernisse moderner Kita-Arbeit anzupassen.

Der Förderverein investierte 3,2 Millionen Euro in den Hochbau und die Freianlagen. Ein Blickfang von der Bachstraße aus ist die große Rohrrutsche, die von der Spielterrasse der jüngeren Kinder im Obergeschoss in kühnem Schwung geradwegs in den Spielgarten führt, der Orte mit hoher Aufenthaltsqualität für Kinder und Personal bietet.

Am Standort integriert sind ein eingruppiger Waldkindergarten, der von der Bachstraße aus seine Streifzüge in den Wald am Sandbach und Kesselsweier startet. Zudem hat der Verein Private Kindergruppe in Unterhaan Büroräume für die Verwaltung geschaffen. Geöffnet ist die Kita am Samstag und am Sonntag, jeweils von 10 bis 14 Uhr. Führungen beginnen jeweils um 11 und 13 Uhr.

Das zweite Haaner Objekt ist ein neu entstandenes Einfamilienhaus an der Jägerstraße 18. Geplant vom Solinger Architekturbüro Tanja Groß-Haug ist es Teil eines historischen Ensembles im Innenstadtbereich haan. Der moderne, zweigeschossige Neubau steht im Einklang mit der alten Bausubstanz. Alt und Neu verbinden sich durch die Arkade und den verglasten Zwischenbau und bilden zusammen in der Umgebung einen spannenden städtebaulichen Kontext.

Der „Tag der Architektur“ jährt sich in NRW bereits zum 24. Mal und bietet auch diesmal wieder die Gelegenheit, neue und erneuerte Architekturen zu erkunden und sie sich von den Planern gemeinsam mit ihren Auftraggebern erläutern zu lassen. In den vergangenen Jahren machten sich jeweils rund 35.000 Besucher auf den Weg, um diesen Dialog zu suchen und um sich über aktuelle Trends beim Bauen und Wohnen zu informieren. Während das Besucherinteresse zunimmt, verzeichnet die Architektenkammer allerdings im Vergleich zu den Vorjahren eine niedrigere Zahl an eingereichten Objekten. Dieser auch in anderen Bundesländern zu verzeichnende Trend dürfte dem anhaltenden Bauboom und der damit verbundenen hohen Auslastung der Architekturbüros geschuldet sein. Das Motto des Tags der Architektur 2019 lautet: „Räume prägen“.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort