Haan Straßenname ist für FDP „problematisch“

Haan · Die FDP-Fraktion habe davor gewarnt, die Gruitener Osttangente K20n nach dem Wehrmachtsoffizier Baczewski zu benennen, meldet sich der stellvertretende FDP-Vorsitzende Reinhard Zipper zu Wort. Der damaligen Bataillonskommandeur hatte Gruiten kampflos an die Amerikaner übergeben und vor der Zerstörung bewahrt.

 Leutnant Johannes Baczwewsk war Befehlshaber im Feldersatzbataillon 162/62. Er übergab am 16. April 1945 Gruiten kampflos an die Amerikaner. Er studierte später Tiermedizin und praktizierte als Tierarzt. 2004 in Rangsdorf bei Berlin gestorben.

Leutnant Johannes Baczwewsk war Befehlshaber im Feldersatzbataillon 162/62. Er übergab am 16. April 1945 Gruiten kampflos an die Amerikaner. Er studierte später Tiermedizin und praktizierte als Tierarzt. 2004 in Rangsdorf bei Berlin gestorben.

Foto: stadtarchiv haan

Die Gedenktafel an der K20n halte auch die FDP-Fraktion für richtig und angemessen: „Bei der Widmung einer Straße hingegen wird die gesamte Person und ihr Lebensweg gewürdigt, von denen im Fall Baczewski in Haan wenig bekannt ist.“

In der Sitzung des Fachausschusses hätten die Liberalen gewarnt. Es sei mit einer nachträglichen Debatte zu rechnen, die das Andenken an das mutige Handeln des jungen Offiziers am Ende des Zweiten Weltkrieges und sein persönliches Ansehen nachträglich beschädigen würde.

Statt dessen favorisierte die FDP den Namen Opgruitener Tangente. Eine Mehrheit habe sich jedoch für die Namensgebung Baczewskistraße ausgesprochen.

Jetzt würden vom fraktionslosen Ratsmitglied Peter Schniewind Einzelheiten über den militärischen Werdegang Baczewskis vorgebracht, die er im Lexikon der Wehrmacht recherchiert habe. Auch wenn diese Eintragungen keine Hinweise auf persönliche Verfehlungen enthalten, werde die persönliche Integrität des Namensgebers von Peter Schniewind bereits in Frage gestellt. Zipper: „Das hätte man uns und dem inzwischen verstorbenen Herrn Baczewski ersparen können.“

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