Sternsinger Haan Sternsinger: Vom Rathaus durch die Stadt

Haan · Als eine ihrer ersten Stationen haben die Sternsinger das Haaner Rathaus besucht. Jetzt ziehen sie von Haus zu Haus.

 Der stellvertretende Bürgermeister Klaus Mentrop mit den Sternsingern im Rathaus.

Der stellvertretende Bürgermeister Klaus Mentrop mit den Sternsingern im Rathaus.

Foto: rp/stadt

„Die frohe Botschaft des Weihnachtsfestes: Gott ist in Jesus als Mensch zu uns gekommen! Diese Nachricht und den Segen Gottes für das Neue Jahr in die Häuser unserer Stadt zu tragen – das ist die Aufgabe der Sternsinger. Seit vielen Jahren ein guter Brauch in Haan und Gruiten!“

So stimmt die katholische Kirchengemeinde in Haan die Gläubigen auf den Besuch der Gruppen in der Tradition der Heiligen drei Könige in den kommenden Tagen ein. In dieser Woche besuchten die Sternsinger das Haaner Rathaus. Im Sitzungssaal wurden sie vom stellvertretenden Bürgermeister Klaus Mentrop herzlich begrüßt. Sie berichteten über ihre Aufgabe und die Spendensammlung für die Kinder in Peru.

Gemeinsam wurde gesungen und zum Abschluss der Segensspruch für das neue Jahr an der Türe zum Ratssaal angebracht: Christus Mansionem Benedikat (Christus segne dieses Haus). Diese Formel werden die Sternsinger in abgekürzter Form in den kommenden Tagen noch in diversen öffentlichen und privaten Häusern hinterlassen. Sparkasse, die katholischen Kindergärten und die Seniorenheime haben sie bereits besucht.

An diesem Samstag, 5. Januar,  stehen zwischen 10 und 12 Uhr Besuche auf dem Haaner Markt sowie zwischen 10 und 16 Uhr bei allen angemeldeten Haushalten im Haaner Stadtgebiet auf dem Programm. Am Sonntag geht es dann um 11.15 Uhr in der Familienmesse noch einmal um die Sternsinger-Tradition, und die aktuellen Vertreter sind selbstverständlich mit dabei.

In Gruiten geht es ebenfalls an diesem Samstag los: Die Aussendungsfeier in der Kirche St. Nikolaus startet um 9.30 Uhr. Anschließend besuchen die Sternsinger die Häuser im „Dorf“ . Bei einem zeitlichen Einsatz bleibt aber auch noch ausreichend Zeit, sich mittags im Pfarrheim bei einer Pizza zu stärken. Beim Neujahrsempfang im Forum Haan werden die Sternsinger am Sonntag, 13. Januar, übrigens noch einmal ihre Gesangskünste unter Beweis stellen. „Die Sternsingeraktion in Haan und Gruiten ist ein wichtiger Teil der weltweit größten Solidaritäts-Aktion von Kindern für Kinder und lebt davon, dass viele kleine und große Leute mitmachen“, heißt es auf der Internetseite der Kirchengemeinde.

Das Interesse an einem Besuch der kleinen Könige ist traditionell groß: Doch nicht jeder kann zu den angegebenen Terminen zu Hause sein. Auch für diese Fälle gibt es eine Lösung: „Sollten die Sternsinger Sie – trotz aller Bemühungen – nicht antreffen, können Sie ab dem 7. Januar gerne Ihre Spende im Pastoralbüro abgeben und erhalten dort auch einen Segensaufkleber für Ihr Zuhause“, bietet die Kirchengemeinde an.

Das ist mehr als nur ein Service – denn für viele Christen hat der Besuch der Sternsinger in ihrem Heim eine ausgesprochen große Bedeutung: Immerhin geht der Brauch der Sternsinger weit zurück. Er hat seinen Ursprung in der Erwähnung der Sterndeuter in der Bibel. Schon im 6. Jahrhundert wurden aufgrund der drei Weihegaben Gold, Weihrauch und Myrrhe sowie des Bezuges auf Psalm 72 drei Personen vermutet. Aus diesen wurden im 8. Jahrhundert Könige mit den Namen Caspar, Melchior und Balthasar. Erstmals lässt sich der Brauch des Sternsingens im 16. Jahrhundert urkundlich nachweisen.

Besonders in den Niederlanden und Belgien, aber auch in Deutschland bürgerte sich die Tradition ein, die wir bis heute pflegen. Dabei zogen ursprünglich verkleidete Männer (heutzutage beschränkt sich die Tradition lediglich auf Kinder) als die drei Könige oder auch als Gefolgsleute eines vorausgetragenen großen Sterns von Haus zu Haus. Das Sternsingen an sich geht sogar auf die frühere Tradition des Krippenspiels zurück.

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