Haan Stadt plant neue Kita in Unterhaan

Haan · Politik hat zwei Standorte zur Auswahl. Beide haben Vor- und Nachteile.

Zurzeit suchen Eltern für 89 unter Dreijährige nach einem Betreuungsplatz in einer Haaner Kita. Hinzu kommen 30 über Dreijährige. Außerdem stehen 37 Kinder auf der Warteliste für eine Kindertagespflege. Das erzeugt Druck: Die Stadt plant für Unterhaan - dort ist der Bedarf am größten - einen weiteren Kita-Standort.

Doch noch sind so viele Fragen offen, dass die Fraktionen des Jugendhilfeausschusses ihre Entscheidung von der Sitzung am vergangenen Donnerstag in den Juni verschoben haben. Bis dahin muss die Stadtverwaltung beispielsweise beantworten, wie die Kostendifferenz zwischen einer städtischen und einer freien Trägerschaft aussieht. Denn es gibt Fraktionen wie die SPD, die mit einer städtischen Trägerschaft liebäugeln. Unüblich für die Stadt Haan, in der bis auf eine alle Kindertagesstätten von freien Trägern - Awo, Kirchen, Private Kindergruppe - geführt werden. Eine Kita in kommunaler Hand, das ist allen Beteiligten klar, wäre aufgrund der Personalkosten teurer als in freier Trägerschaft. Sie hätte allerdings den Vorteil, dass die Stadt auf die Besetzung der Plätze Einfluss nehmen kann. Zuletzt hatte es Unmut gegeben, weil aus Sicht einiger Politiker von Kitas zu viele ortsfremde Kinder aufgenommen wurden, während Haaner Kinder noch auf den Wartelisten standen.

Die Zahl möglicher Standorte haben die Fraktionen in vorangegangenen Diskussionen bereits eingegrenzt. Der Standort Bachstraße wird nicht weiter geprüft. Im Fokus stehen jetzt noch ein Gelände an der Ohligser Straße/Erikaweg, das in städtischem Eigentum ist, sowie ein Grundstück in Besitz der Evangelischen Kirchengemeinde, ebenfalls an der Ohligser Straße.

Auch hier müssen die Politiker abwägen. Das städtische Grundstück bietet Platz für vier Gruppen - also genau so viele Kinder, wie auf der Kita-Warteliste stehen. Das der Kirche hat Platz womöglich sogar für sechs Gruppen. Die Fläche der Stadt ist sofort verfügbar. Für die der Kirche muss erst Baurecht geschaffen werden. Die Nutzung des städtischen Grundstücks kostet Haan nichts. Für die Nutzung des kirchlichen Grundstücks wünscht sich die Gemeinde einen Erbbaurechtsvertrag. Eine städtische Trägerschaft würde, so führte Dezernentin Dagmar Formella aus, ebenfalls einen flotten Start der Kita begünstigen.

Am 1. Juni berät der Jugendhilfeausschuss das Thema weiter.

(arue)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort