Einzelhandel in Haan Haan verlängert Mietzuschuss-Programm

Haan · Per Ratsbeschluss wurde das Programm, mit dessen Hilfe in Haan Leerstände bei den Ladenlokalen abgebaut werden sollen, bis Ende 2023 fortgeschrieben.

 Der jüngste Erfolg des städtischen Mietzuschuss-Programms: Ins Ladenlokal der ehemaligen Intersport-Filiale am Neuen Markt 22-24 zieht ab Februar das Franchise-Unternehmen „Quick Schuh“.

Der jüngste Erfolg des städtischen Mietzuschuss-Programms: Ins Ladenlokal der ehemaligen Intersport-Filiale am Neuen Markt 22-24 zieht ab Februar das Franchise-Unternehmen „Quick Schuh“.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Am jüngsten Erfolg laufen die Menschen Tag für Tag entlang, wenn sie auf dem oberen Neuen Markt am Haus 22-24 vorbeigehen. „Bald macht es Quick“, ist dort auf einem Plakat zu lesen, das einen Teil des Schaufensters der ehemaligen Intersport-Filiale Middendorf bedeckt. Gemeint ist die Eröffnung eines neuen Schuhgeschäfts an dieser Stelle. Und zwar im Februar.

„Quick Schuh“ ist ein in Deutschland und Österreich aktives Franchise-System der ANWR Schuh GmbH für den Schuhfachhandel. „1969 wurde der erste Quick Schuh Store eröffnet – heute sind es schon weit über 100“, heißt es auf der Internetseite des Unternehmens. Der dann jüngste kommt im Februar in Haan dazu und schließt eine schmerzhafte Lücke in der Stadt, die zuletzt mit dem Abgang des „Tamaris“-Stores das letzte Damenschuh-Geschäft verloren hatte.

Mit „Quick“ wird die Sparte „Schuhe für die ganze Familie“ ab dem kommenden Monat nun wieder bedient – und das ist zweifellos auch dem städtischen Programm zuzuschreiben, mit dem die Wirtschaftsförderung versucht, dem Leerstand von Ladenlokalen entgegen zu wirken.

Der Stadtrat hat es jetzt per Beschluss noch einmal verlängert – spätestens bis zum Ende des Jahres 2023 – und es sich dabei zunutze gemacht, dass noch nicht alle Mittel aus dem Jahr 2022 ausgegeben worden waren. Diese Gelder wurden nun ins Jahr 2023 übertragen. Für den Förderzeitraum bis zum Jahresende stehen somit Restmittel in Höhe  von 23.326 Euro zur Verfügung. Das Zuwendungsprogramm läuft aus, wenn diese Summe ausgegeben worden ist. Zugelassen werden nur noch Erstanträge. In einer Auflistung für die Politik über den Erfolg des städtischen Mietzuschuss-Programms, mit dessen Hilfe neue Anbieter leer stehende Ladenlokale wieder mit Leben erfüllen sollen, hatte Haans Wirtschaftsförderer Jürgen Simon die Ansiedlungspläne des Schuhgeschäfts bereits erwähnt. Es war aber nicht der einzige Treffer:

Im Jahr 2021 war bereits das Geschäft „Upperdog“ gefördert worden (www.upper.dog/de), das daraufhin ins Ladenlokal auf der Kaiserstraße 53 einzog. „Es ist ein Geschäft für hochwertiges Hundefutter, in dem der Kunde professionelle Beratung erhält“, hatte Simon es in der städtischen Beschlussvorlage beschrieben. Zudem werde dort hochwertiges und teilweise selbst produziertes Hundezubehör verkauft. „Die Inhaberin ist als Tierärztin in Haan tätig, sodass fundiertes Wissen und eine eigene Hundefuttermarke in die Geschäftsgründung eingeflossen sind“, betonte Simon seinerzeit. Sie sei mit der wirtschaftlichen Entwicklung zufrieden, so dass das Geschäft weiterhin bestehen bleibe.

2021 wurde auch ein Blumenladen – ebenfalls eine Existenzgründung – auf der Bahnhofstraße 27 gefördert (http://blumengalerie-weiler.de/). Die Ausrichtung des Fachgeschäftes sei sehr modern gestaltet, hieß es.

Im Oktober 2022 förderte die Stadt schließlich die Gründung eines inhabergeführten Bioladens. Und zwar im Ladenlokal des ehemaligen Bioladens „Biobahnhof“ auf der Bahnhofstraße 58. Damit blieb der Fortbestand der Bio-Sparte an diesem Standort gesichert.

Die Fortführung des Zuschussprogramms war von Handelsexperten wie etwa der promovierten Haaner Innenstadt-Apothekerin Ulrike Peterseim, die auch Mitglied des Wirtschaftsförderungsausschusses ist, ausdrücklich unterstützt worden. Gleichwohl bleibe noch viel zu tun, hatte sie bereits vor der Abstimmung betont und als Manko in Haan zu wenig potentielle Kunden ausgemacht. Die Konsumverschiebung in die Großstädte wirke sich hier deutlich aus. Gefragt seien widerstandsfähige Innenstädte, die auf die Veränderungen durch Klimawandel und Verkehr, neue Trends bei Wohn- und Arbeitsorten  oder die sich verändende Bevölkerungsstruktur  flexibel regieren könnten.

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