Pflegemaßnahme Stadt „boostert“ ihre City-Bäume

Haan · Injektionen mit niedrigem Luftdruck sollen den Boden mit Substrat versorgen. Das soll vor allem die etwa 80 „hochbetagten“ Bäume deutlich widerstandsfähiger machen, heißt es aus dem Rathaus.

 Die mehr als 150 Jahre alte Eiche am Zugang zur Marktpassage hat ihre Injektion bereits bekommen. Sie soll für die anstehenden Umbauarbeiten am Alten Markt gestärkt werden.

Die mehr als 150 Jahre alte Eiche am Zugang zur Marktpassage hat ihre Injektion bereits bekommen. Sie soll für die anstehenden Umbauarbeiten am Alten Markt gestärkt werden.

Foto: Stadt Haan

Die „Gartenstadt“ lässt grüßen: Haan verfügt über einen großen Baumbestand im Innenstadtbereich. Mehr als 80 Bäume seien älter als 100 Jahre, heißt es dazu in einer Pressemitteilung. Sie stehen unter anderem an Straßen, Schulen, Parkanlagen und Parkplätzen. Ein Naturschatz, den es auch mit Blick auf die zunehmenden Extremwetterlagen zu schützen und zu erhalten gelte.

Laut Stadtverwaltung werden die Bäume regelmäßig von einem Baumkontrolleur auf Schäden und Krankheiten überprüft. Ihr Zustand sei dabei auch von der Qualität des Bodens am jeweiligen Standort abhängig. „Insbesondere bei Bäumen, die auf versiegelten und verdichteten Flächen wachsen, stellt sich die Frage, ob ihre Wurzeln ausreichend mit Wasser, Sauerstoff und Nährstoffen versorgt sind“, berichtet Georgios Samaras, Gartenmeister beim Betriebshof der Stadt Haan.

Um die Standorte der Bäume nachhaltig zu verbessern, wendet die Stadt nun eine neue Technologie an. Durch Bodeninjektionen mit niedrigem Luftdruck in mehreren Bereichen unter und rund um den Baum wird der Boden gelockert und mit Substrat gefüllt. Wasser und Sauerstoff sollen so leichter in den Boden eindringen und zu den Wurzeln gelangen. Auf diese Weise würden optimale und nährstoffreiche Standorte für die Bäume geschaffen. Eine Art Baum-Booster, heißt es aus dem Rathaus.

Es soll jedoch nicht nur auf bereits bestehende Schäden reagiert, sondern auch präventiv gearbeitet werden. „Bäume, die beispielsweise in der Nähe von geplanten Baustellen stehen, werden vorab mit dem Verfahren gestärkt, damit sie resistenter gegen den möglichen Stress werden“, erklärt Georgios Samars.

Zwei Bäume seien in der Woche vor Weihnachten bereits mit den Injektionen behandelt worden: die rund 50 Jahre alte Hängbuche am Park Ville d’Eu, die nach den Renovierungs-Arbeiten auf dem Gelände nun wieder gekräftigt werden soll, sowie die alte Eiche am Zugang zur Marktpassage am Alten Markt. Dort werde präventiv gearbeitet, um den mehr als 150 Jahre alten Baum für die anstehenden Umbauarbeiten auf dem Platz zu stärken.

Laut den Baum-Experten des beauftragten Unternehmens, die langjährige Erfahrung mit diesem Verfahren haben, ist die Methode umweltfreundlich und erfolgt komplett unterirdisch. Das Ergebnis der Behandlung seien nachhaltig starke und stabile Bäume mit gesundem Laub, die widerstandsfähiger gegen Schädlinge und Krankheiten seien. Eine einmalige Behandlung reicht demnach für eine sieben- bis zehnjährige Wirkung aus.

Auf der Website des Unternehmens unter https://tfi-international.com/de/ wird die Methode genau erläutert. Die Beauftragung durch die Stadt Haan erfolgt nach Bedarf.

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