Sportheim-Bau Harter Rückschlag für den Turn- und Sportverein Gruiten

Haan · Weil der Stadtrat seinen Zuschuss für fachanwaltliche Beratung viel zu niedrig ansetzte, steht das Gruitener Projekt wieder am Anfang.

 Der TSV Gruiten stellt erneut einen Antrag an den Stadtrat vorne Joachim Ziegert (1. Vorsitzender), Kai Kipper (Kassenwart), rechts Abteilungsleiterin Britta Zimmerling und Mitte Pessewartin Brigitte Heidemann.

Der TSV Gruiten stellt erneut einen Antrag an den Stadtrat vorne Joachim Ziegert (1. Vorsitzender), Kai Kipper (Kassenwart), rechts Abteilungsleiterin Britta Zimmerling und Mitte Pessewartin Brigitte Heidemann.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Beim TSV Gruiten müssen die Verantwortlichen in diesen Wochen so manches Angebot zusammenstreichen. Betroffen sind unter anderem mehr als 60 Einrad-Fahrer. Aber auch Faszientraining, Wirbelsäulengymnastik und Kinderturnen müssen ausfallen, berichtet Abteilungsleiterin Britta Zimmerling. Das habe natürlich mit Corona zu tun – spiegele aber eben auch wider, dass man über viel zu wenig geeignete Hallenkapazitäten verfüge.

Und jetzt kommt ein weiterer Rückschlag hinzu, wie der Vorstand bestehend aus Joachim Ziegert (1. Vorsitzender), Matthias Tekaat (2. Vorsitzender) und Kai Kipper (Kassenwart) bekannt gibt: Für 2,4 Millionen  Euro soll der TSV Gruiten bekanntlich ein neues Sportheim bauen – diese Summe hatte der Haaner Stadtrat dem Verein im Oktober 2019 zugestanden. Zusätzlich sollten 20.000 Euro für „fachanwaltliche Beratung zu den Ausschreibungsverfahren“ verwendet werden. Eine höhere Summe lehnte die CDU-geführte Mehrheit damals ausdrücklich ab.

Jetzt steht fest: Das bewilligte Geld reicht hinten und vorne nicht aus. Eine Markterkundung des TSV, der verschiedene unter anderem von der Stadtverwaltung empfohlene Fachanwälte anfragte, brachte als günstigstes Ergebnis  eine Summe von mehr als 67.000 Euro. „Das teuerste Angebot lag sogar bei mehr als 110.000  Euro“, sagt Kipper. Einige hätten gleich komplett abgelehnt, überhaupt ein Angebot vorzulegen.

Jetzt hat der Vorstand einen neuen Antrag an die im Rat vertretenen Parteien gestellt, diesmal auf Erhöhung der entsprechenden Kostensätze. Eine Summe von 80.000 Euro, wie sie die SPD seinerzeit gefordert hatte, sieht man beim TSV als absolut realistisch an, „da wir jetzt wieder durch ein monatelanges Verfahren müssen und die Preise in der Zwischenzeit vermutlich nicht günstiger werden“.

Das sieht auch SPD-Fraktionsvorsitzender und Bürgermeisterkandidat Bernd Stracke so: „Wer angesichts der Kostenentwicklung und trotz aller Warnungen die viel zu geringe Summe von 20.000 Euro angesetzt hat, hat dem TSV Gruiten eher geschadet als geholfen“, erklärte er jetzt auf Anfrage. „Wir haben von Anfang an gesagt, dass der Verein Sicherheit für seine Planung braucht – immerhin sind das ja alles Ehrenamtler, die privat in die Haftung genommen werden können, wenn etwas schief geht.“

Genau deshalb sind Ziegert, Kipper  und Co. auch vorsichtig, was die Schätzung der tatsächlich benötigten Gelder angeht: „Das Schlimmste, was uns jetzt passieren könnte, wäre eine wieder zu knappe Summe“, betonen sie. Auf diese Weise geriete das Projekt immer weiter in Verzug: „Und wir sind ja angetreten, damit wir schneller fertig werden, als wenn die Stadt das Projekt bauen würde.“

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