Haan Sperrpfosten haben sich bewährt

Haan · Die Erkrather Straße bleibt unterbrochen. Die Kreuzung Unterhaan funktioniert auch ohne Ampel ausreichend gut.

 Ein Jahr nach Sperrung der Erkrather Straße in Höhe Sandbach hat sich die Verkehrsbelastung im Viertel halbiert. Bei einer Zählung im Mai fuhren 1100 Fahrzeuge auf dem südlichen Straßenteil, 2013 waren es noch 2100 pro Tag.

Ein Jahr nach Sperrung der Erkrather Straße in Höhe Sandbach hat sich die Verkehrsbelastung im Viertel halbiert. Bei einer Zählung im Mai fuhren 1100 Fahrzeuge auf dem südlichen Straßenteil, 2013 waren es noch 2100 pro Tag.

Foto: Ralf Geraedts

Die drei Pfosten, die die Erkrather Straße in Höhe Sandbach seit gut einem Jahr unterbrechen, haben dazu geführt, dass sich die Verkehrsströme in Unterhaan stark verändert haben. Auf der Erkrather Straße ist Ruhe eingekehrt. Auf dem südlichen Teilstück hat sich die Zahl der Fahrzeuge gegenüber 2014 von 2100 auf 1100 fast halbiert. Das nördliche Stück wird nur noch von 100 statt früher 1000 Autos befahren und im mittleren Abschnitt rollen etwa 100 Fahrzeuge, gegenüber früher 1700. Auch auf der Bachstraße sind die Fahrzeugzahlen gesunken: von 600 bis 1700 am Tag in 2014 auf 600 bis 1400 im Mai 2018. Diese Zahlen bieten für den Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt und Verkehr die Beschlussbasis, um an den Sperrpfosten festzuhalten.

In ihrer Sitzung am morgigen Donnerstag werden sich die Politiker mit der Bilanz der vor gut einem Jahr teilweise begrüßten, teilweise scharf kritisierten Regelung beschäftigen. In der Sitzung geht es aber auch um die Kreuzung von Düsseldorfer/Erkrather/Leichlinger Straße. Denn über diesen Knotenpunkt müssen die Kunden des Hagebaumarktes fahren, die zurück in Richtung Hilden wollen.

Noch vor der Baumarkt-Eröffnung im Sommer 2017 waren alle Beteiligten überein gekommen, die Verkehrsentwicklung zu beobachten. Als Option bei aufkommenden Problemen war bereits der Bau einer Ampelanlage vereinbart. Die wird es aktuell aber nicht geben. Nach Ermittlung der Verkehrsgutachter Marina Dering und Hans-Rainer Runge funktioniert die Kreuzung auch ohne Ampel ausreichend gut. Linksabbieger von der Düsseldorfer Straße warten im Schnitt 11 bis 15 Sekunden. Rechtsabbieger aus der Erkrather Straße stehen 18 Sekunden, Linksabbieger 34 Sekunden. Dies ist auch die Zeit, die sich Linksabbieger aus der Leichlinger Straße gedulden müssen, bis sie freie Fahrt haben. Eine Ampel wäre erst ab einer Wartezeit von 45 Sekunden angeraten. Nach Angaben des Tiefbauamtes ist der Knotenpunkt nicht unfallauffällig und verkehrssicher. Eine Signalisierung würde die Verkehrsströme auf der B228 negativ beeinträchtigen.

2014, in der Planungsphase für das Fachmarktzentrum (Baumarkt plus zwei Fachmärkte), war angenommen worden, dass täglich 3500 Fahrzeuge auf das Parkplatzgelände fahren würden. Heute sind es im Schnitt 3000 Autos pro 24 Stunden, obwohl nur ein Fachmarkt (Fressnapf) neben dem Hagebau-Markt besteht. 26 Prozent des Verkehrs kommt aus Hilden, 74 aus Haan.

Auf der Düsseldorfer- und der Hochdahler Straße hat der Verkehr zugenommen. Ursachen: die allgemeine Verkehrsentwicklung, die Eröffnung der Fachmärkte und die Sperrung der Erkrather Straße, die einen Teil der Bewohner des Quartiers Haan-West zu Umwegfahrten zwingt.

Die Sperrung der Erkrather Straße war in der ersten Zeit sehr umstritten. Nach etwa vier Monaten sei der Strom von Bürgerreaktionen - Pro und Contra hielten dabei die Waage - aber nahezu komplett versiegt. Zum Ablauf der Testphase habe sich nur noch eine Familie an die Bürgermeisterin gewendet.

(-dts)
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