Millionenprojekt der Kplus-Gruppe Spatenstich für die Zukunft der Krankenpflege

Haan · Rund 2,2 Millionen Euro fließen in die Erweiterung des katholischen Bildungszentrums. Im Dezember 2022 soll der Neubau auf dem Gelände des Haaner St.-Josef-Krankenhauses bezugsfertig sein.

 Studieren die Baupläne: Schulleiterin Sabine Woitascheck, Architekt Thomas Pütz und Andreas Dengelmann (Geschäftsführer Kplus-Gruppe).

Studieren die Baupläne: Schulleiterin Sabine Woitascheck, Architekt Thomas Pütz und Andreas Dengelmann (Geschäftsführer Kplus-Gruppe).

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Nach anderthalb Jahren Planung und gerade einmal neun Monate nach dem positiven Förderbescheid des Landes NRW konnten Andreas Degelmann und Sabine Woitaschek, Geschäftsführer und Schulleiterin des Katholischen Bildungszentrums, sowie Architekt und Projektleiter Thomas Pütz jetzt mit einem symbolischen Spatenstich den langersehnten Baubeginn des Neubaus zelebrieren.

Durch den rund 570 Quadratmeter großen Neubau, bestehend aus drei Klassen-, einem Gruppenraum und einem Skills Lab sowie Büros, Lager- und Sanitärräumen auf zwei Etagen, bietet das Bildungszentrum künftig Raum für 84 zusätzliche zu den derzeit 195 bestehenden Ausbildungsplätzen. Ein moderner Lernort, betont Architekt Pütz, der über das Treppenhaus mit dem Bestandsgebäude verbunden und in den Klassenräumen mit Steckplätzen für die Laptops der Azubis ausgestattet sein wird. „Das Herzstück wird das Skills Lab sein, in dem hinter einer Trennwand im großen Demonstrationsraum ein kleines Patientenzimmer mit zwei Betten und Dusche für Übungen hergerichtet wird.“

Es sind Raumkapazitäten, die dank der 2020 durchgeführten Reform der Pflegeberufe hin zu einer generalistischen Pflegeausbildung, benötigt werden, sagt Woitaschek. Denn Gesundheits- und Krankenpfleger, sowie Alten- und Kinderkrankenpfleger werden seit nun etwas über einem Jahr nicht mehr separat voneinander ausgebildet, sondern als Pflegefachkräfte alle zusammen unter einem Dach.

Die Zusammenlegung der verschiedenen Disziplinen sowie die Zusammenarbeit mit den unterschiedlichen Einrichtungen bringe für die Auszubildenden viele Vorteile: „Der Beruf der Pflegefachkraft ist dadurch noch mal ein ganzes Stück attraktiver geworden, weil die fertig ausgebildeten Kräfte in vielen verschiedenen Bereichen arbeiten können und nicht wie vorher in ihrem Bereich eingeschränkt sind“, betont Degelmann. Das heißt, wer in einer Senioreneinrichtung ausgebildet wird, muss nicht ein Leben lang dort bleiben, sondern kann auch ins Krankenhaus wechseln und umgekehrt.

Ein weiterer Vorteil der generalistischen Ausbildung, fügt Woitaschek hinzu, sei die breit gefächerte Praxiserfahrung in den unterschiedlichen Einrichtungen. Denn ganz gleich, ob die angehenden Pflegefachkräfte in einem Krankenhaus oder einer Senioreneinrichtung angestellt sind, „im Rahmen der Praktika durchlaufen sie verschiedene Stationen in der Dialyse, im Hospiz oder der Psychiatrie, was wahnsinnig viele neue Felder eröffnet, an die man vorher vielleicht noch gar nicht gedacht hatte“.

Dadurch sei es beispielsweise auch schon dazu gekommen, dass Azubis, die zunächst Bedenken hatten, in einer Senioreneinrichtung zu arbeiten, nach dem Praktikum gerne den Träger wechseln wollten. Durch die Größe der Kplus Gruppe und ihrer Verbundpartner ist das in einigen Fällen sogar möglich.

Grundsätzlich wird im katholischen Bildungszentrum auch in Zukunft bedarfsorientiert für die eigenen Einrichtungen ausgebildet. Das hat bislang – trotz beklagtem Fachkräftemangel – immer gut funktioniert. Deswegen ist Woitaschek zuversichtlich, auch die neu geschaffenen Plätze belegen zu können.

Denn auch durch die Pandemie sei das Interesse an einem „systemrelevanten und krisensicheren Beruf“ bei den jungen Leuten gestiegen.

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