Vom Rotstift bedroht Seniorenbeirat kämpft um den Haaner Abfallkalender

Haan · Weil Sponsoren entfallen, will die Stadt den beliebten Kalender nur noch als DIN-A4- Blatt und digital erstellen. Das möchte der Seniorenbeirat verhindern. Der Kalender sei den Haanern enorm wichtig.

 Karlo Sattler will mit der Verwaltung nach Wegen suchen, den Abfallkalender zu erhalten.

Karlo Sattler will mit der Verwaltung nach Wegen suchen, den Abfallkalender zu erhalten.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Er hat alle praktischen Fragen rund um die Abfallentsorgung beantwortet, die Abfuhrtermine übersichtlich dargestellt und zeitweise sogar ein Gewinnspiel der Kreis-Abfallberatung sowie den Kehrplan der Straßenreinigung enthalten. Egal in welcher Form und welchem Umfang auch immer – der Abfallkalender  zählt zu einer der beliebtesten Lektüren im Stadtgebiet. Doch jetzt hat die Stadt angekündigt, den Kalender ab 2022 nur noch in deutlich abgespeckter Form zu produzieren. Grund: Ausgerechnet der größte Werbetreibende habe schon 2020 mitgeteilt, dass er  im Umweltkalender nicht mehr inserieren wolle. Auch die Verteilung werde nicht mehr gesponsert.

Ein zweiseitig bedrucktes Din-A4-Blatt soll das alte DIN-5-Heft ersetzen. „Auf den beiden Seiten werden alle Abfuhrtermine sowie Sortierhinweise und Ansprechpartner genannt“, verspricht die Stadt. Die Verteilung an die Haushalte erfolge über die Post. Die Digital-Angebote sowie die App MyMüll sollen erhalten bleiben.

Kritik kommt vom Haaner Seniorenbeirat: „Dieses Produkt der Verwaltung ist, mit Verlaub gesagt, das einzige, das wirklich in den Haushalten inhaltlich ankommt und teils mehrfach gelesen wird“, betont Vorsitzender Karlo Sattler. Und das sicher nicht nur wegen der Abfuhrtermine, sondern auch wegen der vielen Informationen zu Nachhaltigkeit, Mülltrennung oder Klimaverbesserungen und ähnlichem. Sattler bietet an, gemeinsam mit der Stadt nach Wegen zu suchen, den Kalender für die Zukunft zu retten. Denn: „Knapp die Hälfte der Menschen ab 60 Jahre hat keinen Internetzugang – man kann also nicht alles mit einem Digitalangebot regeln.“

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