Haan Schüler schärfen ihren Blick für die Berufswahl

Haan · Der 10. Berufspool brachte Ausbildungsbetriebe und Jugendliche im Schulzentrum Walder Straße zusammen.

 Optikermeister Dirk Flügel erklärt Lara (14) und Hannah (16) beim Berufspool die Wirkung von Brillengläsern.

Optikermeister Dirk Flügel erklärt Lara (14) und Hannah (16) beim Berufspool die Wirkung von Brillengläsern.

Foto: Olaf Staschik

Auf der Suche nach dem Traumjob oder dem idealen Auszubildenden trafen sich im Haaner Schulzentrum Walder Straße Schüler und Ausbildungsbetriebe beim 10. Berufspool. Die 9. und 10. Klassen von Haupt- und Realschule sowie von der Waldorf-Schule Gruiten waren zum größten Teil gut vorbereitet. Einige Schüler hatten schon ihre fertigen Bewerbungsunterlagen mitgebracht. Dennis Johne (16) weiß, was er will. Er möchte Lagerlogistiker werden und gab seine Bewerbung beim Handelshof und bei Centa ab. Neben diesen beiden großen Haaner Arbeitgebern waren auch Einzelhändler, das Seniorenheim Stella Vitalis, die AOK, die Stadt-Sparkasse und Handwerksbetriebe vertreten. Insgesamt waren es 26. Die Stadt Haan informierte über Lehrberufe wie Feuerwehrmann/ -frau, Verwaltungswirt oder Garten- und Landschaftsbauer.

Der große Erfolg liest sich zum Beispiel in den Berufskarrieren von Walid Omeirat oder Oliver Kristkeitz. Omeirat war Schüler der Hauptschule, startete seine Ausbildung zum Parkett- und Bodenleger bei der Firma Schauf und ist inzwischen Niederlassungsleiter in Solingen. Oliver Kristkeitz war Haaner Realschüler und erhielt über die Jobbörse einen Ausbildungsplatz zum Industriekaufmann bei Centa. In Kürze wird er seine Prüfung ablegen. Versiert und routiniert berichtet er über die Ausbildungsangebote seiner Firma. Dort sucht man drei Zerspaner, einen Mechatroniker und zwei Industriemechaniker. Nur für den eigenen Bedarf bilde Centa aus, sagt Kristkeitz. Das heißt, Azubis haben sehr gute Chancen, auch übernommen zu werden.

Bei der Firma Kronenberg werden ähnliche Berufe ausgebildet. Hier haben die Azubis die Garantie, nach der Ausbildung ein Jahr lang weiter arbeiten zu können. Der Beruf des Werkzeugmechanikers sei begehrt, sagt Azubi Massimo Marguglio. Lena Wagner, 9. Klasse Hauptschule interessiert sich für den Beruf, weil sie etwas "mit den Händen" machen will. Aber auch beim Optiker Flügel informiert sie sich. Auch er bedauert den Fachkräftemangel und denkt darüber nach, wieder einen Auszubildenden einzustellen. Nur habe er in der Vergangenheit mangelnde Belastbarkeit erfahren sowie eine hohe Anspruchshaltung. "Was kann man bei Ihnen verdienen?", war dann auch eine der oft gestellten Schülerfragen bei den Arbeitgebern.

Der Verein BZB Job Safari (Bildungszentrum des Baugewerbes) stellte Ausbildungsberufe wie Maurer, Straßenbauer oder Kanalbauer vor, die bei den Jugendlichen wenig attraktiv sind. Wer weiß schon, dass man über eine Straßenbau-Lehre und Meister-Titel dann weiter studieren darf? Schnupperpraktika können in allen Bauhandwerk-Berufen absolviert werden. Der Bodenleger Walid Omeirat meint: "Man muss die Leute mal ran lassen, dann fragt keiner mehr nach den Noten." Bei Schauf sind derzeit fünf Azubis tätig. Tendenz steigend.

(gund)
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