Stadtplanung Neues Rathaus als offener Terrassenbau

Haan · Zehn Entwürfe sind zum Architektenwettbewerb zum Neubau des Haaner Rathauses eingereicht worden. Ein Berliner Planungsbüro gewann. Jetzt kann die eigentliche Planung beginnen. Bürgermeisterin hofft auf Fertigstellung in drei bis vier Jahren.

 Architekt und Stadtplaner Eckehard Wienstroer mit dem Entwurf für den Rathausneubau, der von der Wettbewerbsjury bevorzugt wird.

Architekt und Stadtplaner Eckehard Wienstroer mit dem Entwurf für den Rathausneubau, der von der Wettbewerbsjury bevorzugt wird.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Der Gewinner des Architekten-Wettbewerbs für den Neubau des Haaner Rathauses am Schillerpark ist ausgelobt. Es handelt sich um die Arbeit Nr. 1008 der Berliner Hascher Jehle Design GmbH. Somit wird dieser Entwurf mit einem Preisgeld von 81.000 Euro belohnt. Bürgermeisterin Bettina Warnecke konnte dem Gewinner die freudige Nachricht noch am Freitag nach der Entscheidung des Preisgerichts überbringen. Den zweiten und dritten Preis erhielten die stm* architekten Partnerschaftsgesellschaft mbB, Nürnberg, (51.000 Euro) und Dreibund Architekten BDA, Bochum (31.000 Euro). Die anderen sieben Planer erhalten eine Aufwands-Anerkennung. Wie Preisgerichtsmitglied und Vorsitzender des Gestaltungsbeirats, Dipl. Ing. Eckehard Wienstroer, Stadtplaner und Architekt aus Neuss, erläuterte, hat jeder vorgelegte Architektenentwurf einen Bearbeitunswert von 30.000 bis 40.000 Euro.

Die insgesamt zehn Entwürfe waren dem Preisgericht anonym präsentiert worden.  An der Jurysitzung nahmen  insgesamt fünf Architekten und Stadtplaner aus fünf deutschen Städten bei sowie Bürgermeisterin Bettina Warnecke, Technischer Beigeordneter Engin Alparslan und die zwei Stadtverordneten Reinhard Zipper und Andreas Rehm teil. Sieben  Stunden lang hat die Jury getagt und am Ende ein einstimmiges Urteil gefällt.

Der Gewinner-Entwurf der Berliner scheint das wichtige Kriterium der Beurteilung – nämlich „Einbindung in die stadträumliche Situation“ – am besten gelöst zu haben. Denn erstens bindet es sich offen und einladend in die bereits bestehenden Häuser am Neuen Markt ein. Und  zweitens vermittelt der stufenförmige Bau zum Schillerpark hin eine gewisse optische Leichtigkeit. Es könne von einem Gleichklang mit dem Schillerpark gesprochen werden, meinte Architekt Wienstroer.

Drinnen im Gebäude, das einem Mäander gleicht, sorgen sogenannte Lufträume und Aufenthaltszonen für Orientierung und Treffpunkte. Der Rathaussaal liegt ebenerdig direkt neben dem Eingang. Das Trauzimmer liegt im 1. Oberschoss und blickt auf den Neuen Markt.

Ganz anders der Entwurf des zweiten Wettbewerb-Siegers. Hier wird ein Ensemble von insgesamt drei Häuser vorgeschlagen, eins für das eigentliche Rathaus, eins für das Sozialamt und eins für das Bauamt. Die Verbindungswege sind Teil des Stadtbildes. Alle Entwürfe sind bis einschließlich Donnerstag 20. August, von 10 bis 16 Uhr für alle interessierten Bürger in der Alten Pumpstation an der Düsseldorfer Straße einzusehen. Die Hygienevorschriften sind einzuhalten.

Wie der Architekt und Projektleiter Gebäudemanagement der Stadt Haan, Olaf Tödte, erläutert, ist dieser soeben abgeschlossene Architektenwettbewerb erst der Anfang des komplizierten und umfangreichen Vergabeverfahrens. Jetzt gelte es zu klären, kann und will der zu beauftragende Architekt das Projekt überhaupt ausführen. Und außerdem stelle sich für die Stadt Haan die Frage, ob die Planungs-Durchführung in der vorgeschlagenen Form bezahlbar ist. Dann erst folgen die europaweiten Ausschreibungen zum Bau des Projektes. Es gibt also noch viel zu tun.

Seit 2017 ist die Stadt mit den  Vorbereitungen zum Bau des Rathauses befasst. Damals wurden die Grundstücke erworben. Anschließend setzten die Vorplanungen, Umfragen und Fachgespräche ein. „Wir wünschen uns, dass wir das Rathaus Ende 2023, Anfang 2024 einweihen können“, sagt Bürgermeisterin Warnecke.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort