Geschwindigkeitsmessung „ Temporausch“ war Technik-Panne

Haan · Die unglaublichen 209 Stundenkilometer, die das Haaner Geschwindigkeitsmessgerätes angeblich aufzeichnete, sind in Wahrheit nie gefahren worden. Im Ausschuss für Ordnungsangelegenheiten klärte das Tiefbauamt das Rätsel auf.

 Das mobile Tempomessgerät in Haan gab Rätsel auf.

Das mobile Tempomessgerät in Haan gab Rätsel auf.

Foto: Schuetz/Schütz, Ulrich (us)

Die Nachricht klang schlicht unglaublich: Mit 209 km/h soll ein Fahrzeug auf der unteren Düsseldorfer Straße gemessen worden sein – das wäre ein Wert, bei dem man den Führerschein gleich fünfmal einziehen könnte. Und doch stand er im Protokoll eines der beiden städtischen Geschwindigkeits-Messgeräte.

Die blitzen zwar nicht, sondern zeigen den Autofahrern lediglich die gemessene Geschwindigkeit an (was Verkehrsexperten übrigens für die deutlich bessere Erziehungsmethode halten) – gleichwohl zeichnen sie die Ergebnisse auf. Bei der Auswertung der Messprotokolle werden Besonderheiten auch immer an die Polizei weitergegeben. Es gab allerdings eine erstaunliche Häufung dieser Tempo-Spitzenwerte. 209 km/h an so vielen Stellen zu so vielen Tagen – das konnte dann wohl doch nicht sein.

Im Verkehrsausschuss teilte die Stadtverwaltung jetzt des Rätsels Lösung mit: Eines der beiden Geräte führt immer dienstags ein Software-Update aus, und in diesem Zusammenhang  tauche dann der Wert 209 auf. Dabei, so die Stadt, handelt es sich aber nicht um eine gemessene Geschwindigkeit, auch wenn dies auf den ersten Blick so wirke.

Der Fachausschuss hatte im Jahr 2018 beschlossen, die Anzahl der Einsatzorte für das Geschwindigkeitsmessgerät zukünftig zu erhöhen und die bislang ausgeschlossenen klassifizierten Straßen mit einzubeziehen. Haushaltsmittel wurden eingestellt, um einen zweiten Tempoanzeiger anzuschaffen. Der befindet sich seit dem vergangenen Jahr im Einsatz. Die Daten der 2018 und 2019 durchgeführten Messungen wurden auf der Internetseite der Stadt veröffentlicht.

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