Haan Öffnung des Kleinspielfelds am Gymnasium wird zum Politikum

Haan · Abgeschlossen, die Türklinke amontiert: Monate nach seiner Eröffnung wird der „Bolzplatz“ noch immer nur von der Schule genutzt. Warum sich das bald ändern könnte . . .

 Die Klinke am Kleinspielfeld des Gymnasium wurde vorsorglich entfernt.

Die Klinke am Kleinspielfeld des Gymnasium wurde vorsorglich entfernt.

Foto: Lukat

Das Kleinspielfeld auf dem Schulhof des städtischen Gymnasiums ist durch die geschlossene Eingangstür fotografiert, deren Klinke offenbar abmontiert wurde – zu sehen ist Kunstrasen hinter Gittern. Aufgenommen hat das Foto Meike Lukat an diesem Samstagvormittag. Und die Fraktionsvorsitzende der Wählergemeinschaft Lebenswertes Haan (WLH) ärgert sich dermaßen über die Schließung, dass sie jetzt gleich einen ganzen Fragenkatalog an die Stadtverwaltung gerichtet hat. Je eine Kopie ging an das Kinderparlament,  das sich bereits mit Bannern auf Spielplätzen für mehr Sauberkeit eingesetzt hat, sowie ans Jugendparlament, in dem am Montag, 23. Mai, ein Antrag zur Öffnung des Kleinspielfelds besprochen werden soll.

Die Beschlusslage zu dem Thema ist eindeutig: Der Stadtrat hatte im Februar 2017 den Spielflächenleitplan 2025 einstimmig beschlossen. „Bereits auf der Fläche des Gymnasium-Altbaus befand sich ein ausgewiesener Spielplatz mit Kleinspielfeld und Basketballkorb“, betont Lukat – „die einzige Spielfläche für Jugendliche in einem Areal vom Haaner Bachtal bis zum Hülsberger Busch“.  Als die WLH im November vergangenen Jahres nach der Nutzung des neuen Gymnasium-Spielplatzes gefragt habe, teilte die Stadtverwaltung schriftlich mit: „Eine öffentliche Nutzung des Kleinspielfeldes wäre Bebauungsplan-konform.” Also: außerhalb der Schulzeiten darf jedermann dort spielen.

Sogar die für eine öffentliche Nutzung notwendigen schalltechnischen Anforderungen habe die Stadt entsprechend vorgegeben, argumentiert die WLH-Fraktionschefin.

Im Bildungs- und Sportausschuss in der vergangenen Woche hatte sich Schulleiter Dirk Wirtz allerdings gegen eine zeitnahe Öffnung des Kleinspielfeldes ausgesprochen und auf unhaltbare Zustände auf dem Schulhof verwiesen – von Beschädigungen der Tischtennisplatte bis hin zur Vermüllung durch Trinkgelage. Jugendliche seien beobachtet worden, wie sie über den abgeschlossenen Zaun geklettert seien, um das Spielfeld nutzen zu können. Wirtz warnte vor Vandalismusschäden, wenn das Kleinspielfeld für die Allgemeinheit geöffnet werde.

Lukat empfindet das als enttäuschend: Sie wertet das Übersteigen des hohen Zauns eher als Zeichen für „die dramatische Lage für die Kinder und Jugendlichen” in Haan: „Der Wunsch des Schulleiters ist nicht bindend für die Verwaltung, der Beschluss des Stadtrats aber sehr wohl. Er muss umgesetzt werden”, fordert die Politikerin.

Daher soll Bürgermeisterin Bettina Warnecke als zuständige Dezernentin am 25. Mai im Ausschuss für Ordnungsangelegenheiten nun erläutern, wie sie den „bindenden Beschluss des Rates“ umsetzt und das Kleinspielfeld des Gymnasiums-Spielplatzes für die Allgemeinheit öffnet. Geklärt werden soll in diesem Zusammenhang auch, wie das Ordnungsamt gegen die Vermüllung auf Spielplätzen insgesamt vorgeht. Außerdem will die WLH wissen, welche Ausstattungsmerkmale den „bestmöglichen Schutz vor Vandalismus“ geben.

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