Haan Neues Strom-Angebot in Haan kommt an

Haan · Die Stadtwerke Haan haben in zwei Monaten 267 Stromkunden gewinnen können. RWE-Verluste haben keinen Einfluss aufs Geschäft.

Stefan Chemelli, Geschäftsführer der Stadtwerke Haan, freut sich über seine neuen Stromkunden.

Stefan Chemelli, Geschäftsführer der Stadtwerke Haan, freut sich über seine neuen Stromkunden.

Foto: Olaf Staschik (Archiv)

Stefan Chemelli, Geschäftsführer der Stadtwerke Haan, klingt hocherfreut. Das Angebot der Stadtwerke an ihre Kunden, seit Anfang des Jahres neben Gas und Wasser neuerdings auch Strom zu beziehen, werde gut angenommen. In den ersten beiden Monaten des laufenden Jahres haben die Stadtwerke bereits 267 Bezieher anwerben können. "Damit sind wir äußerst erfolgreich", berichtet Chemelli. Insgesamt nehmen diese Kunden rund eine Million Kilowattstunden ab. Rund 80 Prozent der Stromkunden der Stadtwerke Haan sind, so Chemelli, Privathaushalte und Kleingewerbetreibende. Entsprechend sei auch die Struktur der Neukunden.

Seit Beginn des Jahres vertreiben die Stadtwerke Haan Strom, und Chemelli ist von der Preisgestaltung überzeugt. Über den Tarif "Haan + Spar Strom" koste die Kilowattstunde 27,52 Cent. Und für das bessere Gewissen gibt es über den Tarif "Haan + Spar Ökokstrom" Strom aus 100 Prozent Wasserkraft zum Preis von 28,39 Cent pro Kilowattstunde. Hinzu kommt jeweils ein Grundpreis von 94,96 Euro im Jahr.

Darüber hinaus bieten die Stadtwerke Haan einen Rabatt für Kunden an, die alle Energiearten, also Gas, Wasser und Strom, von ihnen beziehen. Der Preisnachlass richtet sich nach dem individuellen Verbrauch und kann auf Anfrage errechnet werden. "Für kleine Kunden kommt da schon ein zweistelliger Eurobetrag pro Jahr raus", erläutert Chemelli.

Dass der Energieriese RWE jetzt seinen größten Verlust der Nachkriegsgeschichte eingefahren hat, macht Chemelli keine Sorgen. Der RWE-Konzern ist an den Stadtwerken Haan zu 25,1 Prozent beteiligt und damit Minderheitsgesellschafter. Den weitaus größeren Anteil hält mit 74,9 Prozent die Stadt Haan als Mehrheitsgesellschafterin.

Wäre es umgekehrt — wären also die Stadtwerke Gesellschafter bei den RWE — so stünde zu befürchten, dass sie an den Verlusten beteiligt würden. So aber haben die Verluste der RWE "keinerlei Auswirkungen auf die Stadtwerke Haan", betont Chemelli. Es gebe auch keinen Anlass zur Sorge, dass die Ausschüttungen an den Minderheitsgesellschafter steigen, "denn wir schütten ohnehin alle Gewinne vollständig aus", berichtet der Stadtwerke-Geschäftsführer. Mehr sei nicht zu holen. Damit sei im Übrigen auch die Forderung der SPD-Ratsfraktion beantwortet, die anlässlich der Haushaltsplanberatungen fordert, dass die städtischen Töchter — also auch die Stadtwerke — ihre Ausschüttungen zum Abbau des kommunalen Defizits erhöhen. "Wir unterstützen unsere Gesellschafter zu 100 Prozent mit unseren Erträgen. Das ist das höchste Maß", sagt Chemelli.

Könnten die RWE-Verluste Auswirkungen auf den Strompreis haben? Nein, betont der Stadtwerke-Geschäftsführer, da das Unternehmen seinen Strom nicht ausschließlich über die RWE bezieht, sondern ihn börsennotiert einkauft.

Auch die Verpachtung des Haaner Stromnetzes wird nicht mehr beeinflusst, denn der Vertrag ist mit Jahreswechsel vollzogen worden. Seit dem 1. Januar ist die Firma Westnetz für das Stromnetz verantwortlich — Westnetz ist eine Tochter von RWE. Sie habe den technischen Betrieb des Netzes übernommen und sei künftig Ansprechpartnerin bei allen Fragen rund um das Stromnetz — also auch für Störungen. Darüber hinaus ist die Firma Westnetz auch Betreiberin der Haaner Straßenbeleuchtung.

Bei Fragen, Anregungen oder Störungen im Haaner Strom- oder Straßenbeleuchtungsnetz ist Westnetz über die kostenlose Rufnummer 0800 4112244 zu erreichen.

(RP)
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