Haan Neues Rathaus soll an den Windhövel

Haan · Stadt hat offenbar die nötigen Grundstücke von der ITG erworben. Platz wäre auch für eine neue Polizeiwache.

 Blick auf den unteren Neuen Markt aus der Vogelperspektive: Links könnte das neue Rathaus entstehen

Blick auf den unteren Neuen Markt aus der Vogelperspektive: Links könnte das neue Rathaus entstehen

Foto: Hans Blossey

Das Rätselraten um den Standort des neuen Haaner Rathauses ist beendet. Die Verwaltung und der Gestaltungsbeirat schlagen den Bereich Windhövel vor – dort, wo die Firma ITG über viele Jahre ein Einkaufscenter plante. Im Herbst 2017 gab der Investor seine Pläne endgültig auf. Die Stadt hat die ITG-Flächen erworben und ihren Besitz dort arrondiert. Für ein neues Rathaus stehen am Windhövel jetzt rund 4400 Quadratmeter Gesamtfläche zur Verfügung.

Der Rathaus-Standort Windhövel hätte viele Vorteile, erläutert Bürgermeisterin Bettina Warnecke in einer Vorlage für den Stadtrat. Er soll am kommenden Dienstag, 30. Oktober, die Entscheidung über den Standort treffen. Das neue Rathaus mit Volkshochschule würde den unteren Markt – zusammen mit der neuen Stadtbücherei deutlich beleben. Das wünschen sich viele Politiker und Bürger schon seit langem. Der Verwaltungsneubau kann sich zum Schillerpark öffnen. Eine abweisende Rückfassade wie beim geplanten Windhövel-Einkaufscenter ließe sich so vermeiden. Es ist mehr Platz da, als die Verwaltung braucht. Deshalb könnte dort auch die Haaner Polizeistation untergebracht werden. Die alte Wache ist viel zu klein. Besucher müssen manchmal auf der Straße warten. Es wäre auch noch Platz für ergänzende Wohnhäuser. Die Besucher von Rathaus und Volkshochschule könnten in der vorhandenen Tiefgarage Schillerstraße parken. Das erspart einen Neubau und könnte die vorhandene Garage besser auslasten.

Der historische Teil des Rathauses soll erhalten bleiben, schlägt die Bürgermeisterin vor. Er könnte als Bürgerhaus oder für Kultur genutzt werden. Der marode Rest des Rathauses soll abgebrochen werden. An seiner Stelle könnte ein Einzelhandel/Supermarkt mit rund 1500 Quadratmeter Verkaufsfläche entstehen. Die An- und Abfahrt wäre viel einfacher zu lösen als am Windhövel und wäre eine gute Ergänzung zu den bestehenden Läden an der Friedrichstraße, Kaiserstraße, Dieker Straße und dem oberen Neuen Markt. Die nötigen Parkplätze könnten in einer Tiefgarage untergebracht werden.

Andere diskutierte Standorte für ein neues Rathaus kommen nicht wirklich in Betracht. Die ehemalige Landesfinanzschule an der Kaiserstraße gehört dem Land und werde noch auf absehbare Zeit für die Unterbringung von Flüchtlingen dringend gebraucht, betont Warnecke. Ein Neubau auf der „grünen Wiese“ scheide ebenfalls aus: Der Stadt fehlt ein passendes Grundstück. Die Bürgermeisterin macht sich deshalb für den Standort Windhövel stark. Weil er gleich zwei Vorteile biete: ein neues, modernes Rathaus in attraktiver Lage und gleichzeitig die Ansiedlung eines großen Supermarktes in der Innenstadt.

Untersuchungen hatten gezeigt, dass der Neubau eines Rathauses wirtschaftlicher ist als die Sanierung der bestehenden Gebäude.

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