Haan Neue Standorte für Flüchtlingsheime

Haan · Am Neandertalweg und an der Leichlinger Straße werden Wohncontainer aufgestellt. Weitere Plätze werden gesucht.

 Die frühere Grundschule Bachstraße (oben) soll länger als bisher geplant Flüchtlingsquartier bleiben. Die neuen Container Ellscheid (unten links) sind bezogen. Die Quartiere im alten Musikschulgebäude sind vorbereitet.

Die frühere Grundschule Bachstraße (oben) soll länger als bisher geplant Flüchtlingsquartier bleiben. Die neuen Container Ellscheid (unten links) sind bezogen. Die Quartiere im alten Musikschulgebäude sind vorbereitet.

Foto: ola, ati

Knapp 1,5 Millionen Euro wird die Stadt Haan im kommenden Jahr für den Neubau von zwei neuen Wohnquartieren für Flüchtlinge ausgeben. Das beschloss der Stadtrat am Dienstag einstimmig. Am Neandertalweg sollen in Wohncontainern 30 bis 40 Personen untergebracht werden. Auf einem Gelände neben den Stadtwerken an der Leichlinger Straße sollen 12 Plätze entstehen. Dorthin soll die Großfamilie umziehen, die derzeit noch in einem Haus an der Oberhaaner Großkreuzung lebt. Das Wohnhaus muss für den Umbau des Verkehrsknotens "Polnische Mütze" bald abgerissen werden.

 Die frühere Grundschule Bachstraße (oben) soll länger als bisher geplant Flüchtlingsquartier bleiben. Die neuen Container Ellscheid (unten links) sind bezogen. Die Quartiere im alten Musikschulgebäude sind vorbereitet.

Die frühere Grundschule Bachstraße (oben) soll länger als bisher geplant Flüchtlingsquartier bleiben. Die neuen Container Ellscheid (unten links) sind bezogen. Die Quartiere im alten Musikschulgebäude sind vorbereitet.

Foto: ola, ati

Aktuell gibt es noch 30 freie Wohnplätze im früheren Musikschulhaus an der Dieker Straße. Wann diese Kapazität erschöpft sein wird, ist abzusehen. Denn monatlich kommen im Schnitt acht bis zehn Flüchtlinge nach Haan. Unterkünfte an der Kampheider Straße werden erst 2016 zur Verfügung stehen. Dann soll aber auch die Quartiere in der früheren Grundschule Bachstraße aufgegeben werden und Platz machen für den Neubau einer fünfgruppigen Kita sowie Wohnungsbau.

 Die frühere Grundschule Bachstraße (oben) soll länger als bisher geplant Flüchtlingsquartier bleiben. Die neuen Container Ellscheid (unten links) sind bezogen. Die Quartiere im alten Musikschulgebäude sind vorbereitet.

Die frühere Grundschule Bachstraße (oben) soll länger als bisher geplant Flüchtlingsquartier bleiben. Die neuen Container Ellscheid (unten links) sind bezogen. Die Quartiere im alten Musikschulgebäude sind vorbereitet.

Foto: ola, ati

Kämmerin Dagmar Formella berichtete am Abend im Stadtrat über eine vormittags im Kreishaus geführte Verhandlung über die Finanzierung der Containerbauten. Die Kommunalaufsicht habe die Ausgaben gebilligt und der Stadt aufgegeben, das Geld entweder im Zuge der Etatberatungen einzusparen oder durch erhöhte Steuern einzunehmen. Im März will Formella den Haushaltsplan 2015 vorlegen. Das Bauprojekt könnte aber schon sofort umgesetzt werden. Die Wohncontainer für den Neandertalweg sollen für 982 000 Euro gekauft werden. Selbst wenn sie auf dem Gelände wegen des geltenden Landschaftsschutzes nur drei Jahre stehen bleiben dürften, ließen sie sich danach an einen anderen Standort umsetzen. Unter dem Strich sei die Kauflösung günstiger als der Mietaufwand, sagte Formella gegenüber der RP. Das gilt auch für das Wohnheim an der Leichlinger Straße, das 215 000 Euro bei einem Kauf kostet. Finanziert werden soll das Ganze durch Investitionskredite.

Etwas Erleichterung in die Quartiernot könnte der heutige Tag bringen: SPD-Fraktionschef Bernd Stracke hatte Informationen aus der Landtagsfraktion, wonach heute in das Landeshaushaltsgesetzes ein Passus aufgenommen werden soll, dass landeseigene Immobilien den Kommunen mietfrei zur Verfügung gestellt werden, um dort Flüchtlinge unterzubringen, so lange das nötig sei. Von einer solchen Regelung könnte Haan profitieren, indem Räume der nach Wuppertal umgezogenen Landesfinanzschule nutzbar würden. "Eine gute Nachricht", kommentierte Bürgermeister Knut vom Bovert.

In absehbarer Zeit soll auch überprüft werden, ob Flächen, die an der Oberhaaner Kreuzung nicht für den Straßenbau benötigt werden, als Containerstandort nutzbar wären.

(RP)
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