Neubauvorhaben Polizeiwache – Landrat macht Druck auf Politik

Haan · Auf dem Grundstück Kaiserstraße 21 soll eine neue Polizeiwache gebaut werden. Landrat Thomas Hendele drängt jetzt den Stadrat zu einer schnellen Freigabe des geplanten Neubaus. Andernfalls gerate das Projekt in Gefahr.

 An der Kaiserstraße 21 soll die neue Wache entstehen.

An der Kaiserstraße 21 soll die neue Wache entstehen.

Foto: "Köhlen, Stephan (teph)"/Köhlen, Stephan (teph)

Entschieden ist bisher nur, dass noch nichts entschieden ist:  Auf dem Gelände des Hauses Kaiserstraße 21 soll eine neue Polizeiwache entstehen. Das Gebäude gehört der Stadt und soll abgerissen werden. Doch der Stadtrat vertagte das Thema in seiner Sitzung am 31. März. Das Projekt soll erst den kommenden Sitzungsturnus durchlaufen. Wegen des Corona-bedingten Ausfalls von Fachausschusssitzungen im Vorfeld des Stadtrats sahen einige noch Beratungsbedarf.

Jetzt erhöht Landrat Thomas Hendele den Druck auf die politischen Akteure. Im Gespräch mit unserer Redaktion äußerte der Chef der Kreispolizeibehörde die Sorge, das gesamte Projekt könne bei weiterer Verzögerung in Gefahr geraten.

„Erst wenn wir den Mietvertrag in Händen halten, haben wir Sicherheit“, betont Hendele, der mit dem Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienste und dem zuständigen Ministerium verhandelt. Momentan habe er die Zusage für eine öffentliche Förderung, „aber wir wissen nicht, was in diesen Corona-Zeiten noch alles passiert“. Das Land fördere immerhin polizeiliche Projekte im Gesamtvolumen von mehr als 900 Millionen Euro.

Hendele sagt: „Meine Sorge ist, dass wir bei weiteren Zeitverlusten bald an den Punkt kommen könnten, wo es seitens des Landes heißt: Jetzt ziehen wir andere Projekte vor.“ Erst mit dem auf 15 Jahre angelegten Mietvertrag sei diese Gefahr gebannt. Seine Sorge habe er Bürgermeisterin Bettina Warnecke Anfang des Monats auch in einem Schreiben mitgeteilt. Die wiederum hatte die Infos an die Politik weitergegeben.

Das Gebäude an der Kaiserstraße, das im Erdgeschoss eine Pizzeria und im ersten Stock das Steuerberater-Büro Pauli beherbergt, gehört der Stadt. Die will das Gebäude abreißen und dort neu bauen.

In der Ratssitzung hatte es jedoch Diskussionen um die Erreichbarkeit der neuen Wache an diesem Standort während der Haaner Kirmes gegeben. Dieses Problem sieht Meike Lukat, Fraktionschefin der Wählergemeinschaft Lebenswertes Haan und von Beruf Kripobeamtin, auch immer noch nicht ausgeräumt, obwohl sie inzwischen per Mail mit dem Landrat über dieses Thema diskutiert hat. Ein Konzept soll demnach vorsehen, dass zur Kirmeszeit eine An- und Abfahrt „über die Tiefgarage und den Schillerpark“ erfolgt. Das hält die Politikerin für unmöglich. Sie schreibt: „Aufgrund der Örtlichkeit könnte niemals eine Abfahrt durch den Schillerpark erfolgen.“  Über eine Tiefgarage sei es nur möglich, wenn ein sich anschließender Rathausneubau vollständig mit Tiefgarage versehen würde, „die eine Ausfahrt über die Tiefgarage Schillerstraße aufweist“.

Bis 16. Juni sollen Fragen dieser Art nun geklärt werden. Hendele könnte mit diesem Datum noch leben. Doch er macht unmissverständlich deutlich: „Wir brauchen jetzt zügig eine Entscheidung.“

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