Haan Schotterberge gegen Falschfahrer

Haan · Die Stadt hat den illegalen Schleichweg über das noch nicht freigegebene neue Teilstück der Niederbergischen Allee versperrt.

 Schotterberge versperren seit kurzem die Zufahrt zur Niederbergischen Allee. Dort waren immer wieder Autofahrer entlang gefahren, obwohl die Strecke für den Verkehr noch nicht freigegeben ist.  Foto: S. Köhlen

Schotterberge versperren seit kurzem die Zufahrt zur Niederbergischen Allee. Dort waren immer wieder Autofahrer entlang gefahren, obwohl die Strecke für den Verkehr noch nicht freigegeben ist. Foto: S. Köhlen

Foto: "Köhlen, Stephan (teph)"/Köhlen, Stephan (teph)

Die Stadt Haan hat kurzen Prozess gemacht – mit dem noch nicht freigegebenen neuen Teilstück der Niederbergischen Allee. Acht Lastwagenladungen Schotter verhindern jetzt wirkungsvoll, dass die noch nicht abschließend asphaltierte Verbindung zwischen dem Kreisverkehr Gruitener Straße und der Aperam-Allee befahren werden kann.

Bislang hatten drei Baustellengitter an der Aperam-Allee die Zufahrt versperrt und eine Handvoll Baustellen-Baken am Kreisverkehr die Einfahrt blockiert. Allerdings hatten sich Autofahrer ihre eigenen Regeln gemacht: Erst war das mittlere Absperrgitter geöffnet, dann lagen zwei an der Seite. Und auch Baustellenbaken ließen sich verschieben.

So entwickelte sich ein Schleichweg, der gegenüber dem regulären Weg über Millrather Straße und die fertig ausgebauter Niederbergischer Allee rund 1,5 Kilometer Strecke sparte. Hundehalter, die auch abends mit ihren Vierbeinern eine Runde im Gewerbegebiet drehten, beobachteten, dass sich zwischen der Windfoche und der von den örtlichen Naturschützern angepachteten Wiesenfläche ein regelrechter Treffpunkt entwickelt hatte. Dort habe es auch Autofahrten mit quietschenden Reifen gegeben.

Kurz vor dem vorigen Wochenende hatte ein Jogger sich bei Bürgermeisterin Bettina Warnecke gemeldet. Er hatte bei seinem Sport innerhalb von 30 Sekunden Begegnungen mit zwei Autos gehabt, die vom Kreisverkehr in Richtung der im Gewerbegebiet ansässigen Firmen unterwegs gewesen waren. An jenem Tag stand keine der Baustellenbaken mehr am Kreisverkehr auf der Fahrbahn. Bürger, die dort vorbei fuhren hatten zunächst angenommen, die Baken seien wegen des Sturms Sabine zur Seite geräumt und auf einer Ackerfläche am Rand mit Steinen beschwert worden. Als der alte Zustand aber nach dem Sturm nicht wieder hergestellt worden war, musste eine heimliche Inbetriebnahme der Straße angenommen werden, die offiziell noch als Baustelle gilt.

Ortsfremde hatten aber keinen Anhaltspunkt, dass sie nicht die neue Straße nutzen dürften. Und im Dunkeln hätten die immer noch auf der Straße stehenden Betonfundamente der ausgehobenen Gitter eine erhebliche Gefahr dargestellt. Das Tiefbauamt veranlasste aus Gründen der Verkehrssicherung, dass die Schotterblockade aufgeschüttet wurde. Wer versuchen sollte, die Barriere seitlich zu umfahren, riskiert im feuchten Ackerlehm stecken zu bleiben.

Die Niederbergische Allee, die zwischen dem Kriekhausen-Weg und dem Kreisverkehr an Gruitener Straße und Kreisstraße 20n verwirklicht wird, entspricht in ihrem Zuschnitt dem einer Landesstraße. Der Landesbetrieb „Straßen.NRW“ hatte sich zuletzt nicht abgeneigt gezeigt, sie später als Landesstraße 357 zu nutzen und den Abschnitt zwischen den beiden Kreisverkehren dann der Stadt zu übertragen. Der zweite Kreisverkehr soll im Zuge des Neubaus der Eisenbahnbrücke entstehen. Bislang ist die Straße im zweiten Bauabschnitt nur als Erschließungsstraße hergestellt, damit die einzige dort ansässige Firma, der Blechspezialist Aperam, erreichbar ist. Aktuell arbeitet das Tiefbauamt an der Ausschreibung der abschließenden Straßenarbeiten. Die Vergabe soll im ersten Halbjahr erfolgen.

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