Haan Landesfinanzschule: Erste Flüchtlinge sind eingezogen

Haan · Drei Menschen aus Syrien und einer aus Georgien haben das "Haus Westfalen" am Freitag bezogen. Weitere sollen folgen - es hat insgesamt 60 Plätze.

 In das Haus Westfalen der früheren Landesfinanzschule sind die ersten Flüchtlinge eingezogen.

In das Haus Westfalen der früheren Landesfinanzschule sind die ersten Flüchtlinge eingezogen.

Foto: ola

Am vorigen Freitag wurde die ehemalige Landesfinanzschule als Flüchtlingsquartier in Betrieb genommen. Wie der Leiter des Amtes für Jugend, Soziales und Schule, Udo Thal, berichtet, sind drei Personen aus Syrien und ein Flüchtling aus Georgien eingezogen. Weitere sollen folgen: Das "Haus Westfalen" - zuvor Internats-Unterkunf der Landesfinanzschule - ist für rund 60 Flüchtlinge auf drei Etagen ausgelegt.

Seit 1966 war das alte Haaner Krankenhaus (heute: Haus Rheinland) mit seinen Nebengebäuden eine Schule für angehende Steuerfachkräfte. Zuletzt besuchten sie 316 Schüler. Rund 200 Internatsplätze standen zur Verfügung. Seit Dezember vergangenen Jahres stand die Landesfinanzschule leer. Damals zog die Einrichtung nach Wuppertal-Ronsdorf.

Die Anmietung der Landesfinanzschule ist zunächst für drei Jahre mit einer Option auf Verlängerung für ein Jahr möglich. Das Land stellt die Gebäude zwar mietfrei zur Verfügung, doch sie kostet die Stadt Haan sehr wohl Geld: Einmalig 67 000 Euro für die bauliche Herrichtung und 50 000 Euro für die Möblierung. Außerdem rund 135 000 Euro im Jahr für die Instandhaltung der Gebäude und Grünflächenpflege sowie 220 000 Euro im Jahr für die Betriebskosten (Strom, Wasser, etc.). Womöglich kommt eine volle Hausmeister-Stelle hinzu, die die Stadt weitere 40 000 Euro kosten würde.

Um das Internatsgebäude für Flüchtlinge herzurichten, hat die Stadt Haan beispielsweise vernetzte Rauchmeldeanlagen eingebaut, damit das Gebäude den modernen Vorschriften des Brandschutzes genügt. Außerdem wurde in jedem Geschoss eine Gemeinschaftsküche eingerichtet, berichtet Ute Eden vom Gebäudemanagement.

Gemeinschaftswasch- und Trockenräume stehen den Flüchtlingen ebenfalls bereit. Die Treppengeländer wurden mit Blick auf zu erwartende Kleinkinder besonders gesichert.

Die drei Gebäude der Landesfinanzschule umfassen eine Nutzfläche von insgesamt 7500 Quadratmetern. Das größte ist Haus Rheinland mit 3800 Quadratmetern. Haus Westfalen und das Seminargebäude haben jeweils 1800 Quadratmeter. Zunächst soll aber nur das "Haus Westfalen" genutzt werden.

Nach Angaben von Udo Thal leben derzeit 260 Flüchtlinge in Haan. Davon konnten bisher 39 Personen in von der Stadt Haan angemieteten Privatwohnungen untergebracht werden. "Die Stadt Haan ist weiterhin daran interessiert, Wohnungen für die Unterbringung von Flüchtlingen angeboten zu bekommen beziehungsweise anzumieten", appelliert Thal an die Haaner. Angebote gehen an udo.thal@stadt-haan.de

(RP)
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