Haan Kunstwerk „Wasserfall“ reif für die Insel?

Haan · CDU und SPD im Kulturausschuss sind für die „Insellösung“ im Schillerpark, die kleinen Parteien für den Kirchplatz.

 So könnte die Installation „Wasserfall für Haan“ an seinem potentiell neuen Platz im Schillerpark-Teich aussehen. Für den Mast würde eine künstliche Insel geschaffen. Im Hintergrund Gebäude am Neuen Markt.

So könnte die Installation „Wasserfall für Haan“ an seinem potentiell neuen Platz im Schillerpark-Teich aussehen. Für den Mast würde eine künstliche Insel geschaffen. Im Hintergrund Gebäude am Neuen Markt.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Das so genannte Integrierte Handlungskonzept Innenstadt sieht unter anderem die Umgestaltung des Alten Kirchplatzes vor. Am Mittwoch stellte das Büro Kraftraum Landschaftsarchitektur und Stadtentwicklung sein Konzept im Ratsausschuss für Bildung, Kultur und Sport vor. Bemerkenswert dabei: Auf keiner der gezeigten Skizzen war das Kunstwerk „Wasserfall“ der Haaner Künstlerin und NRW-Staatspreisträgerin Uta Majmudar zu sehen. Den Mast mit den hängenden Schnüren aus Edelstahlfäden und im Licht glitzernden Glasstücke würden die Landschaftsarchitekten gerne in den Schillerpark umsiedeln: entweder auf eine grüne Wiese oder auf eine künstlich angelegte Insel.

Die Standortfrage ist kompliziert und viele mögliche Plätze wurden bereits verworfen:

a) den Karl-August-Jung-Platz inmitten des Wildblumenbeetes lehnen Künstlerin und Verein ab; unter anderem, weil das Gelände nicht zentral genug liegt und man Gefahren von Vandalismus befürchtet.

b) der Kreisverkehr Nordstraße/Elberfelder Straße/Alleestraße Kreisverkehr Dieker Straße/Feldstraße. Den Standort inmitten der Kreisverkehre lehnt die Verwaltung als nicht geeignet ab

c) Der Verein schlug vor, das Kunstwerk auf dem Vorplatz der Stadt-Sparkasse Haan an der Kaiserstraße aufzustellen. Das hätte die Sparkasse erlauben müssen, der das Gelände des Vorplatzes gehört. Auch diese Variante wurde verworfen.

d) Die Verwaltung hat das Aufstellen des Kunstwerks im Schillerpark vorgeschlagen und der Verein fand zunächst die Variante, ihn auf einer künstlichen Insel im Teich zu platzieren, reizvoll. Inzwischen hat sich die Künstlerin und damit auch der Verein aber dagegen entschieden

Die mittlerweile über 80-jährige Glaskünstlerin Uta Majmudar ließ am Mittwoch im Ausschuss keinen Zweifel daran, dass sie keinen Standortwechsel will, sondern ihr Kunstwerk am liebsten auf dem Alten Kirchplatz sieht. Dort steht der Wasserfall seit 2010. Das Kunstwerk gehört dem Verein „Kunst in der Stadt Haan“. Wo es steht, entscheidet aber allein die Stadt – das ist mit der Künstlerin vertraglich geregelt.

Anfang 2019 erfuhr der Verein „Kunst in der Stadt Haan“ von der beabsichtigten Umgestaltung des Alten Kirchplatzes. Auf dem Brunnenfest Ende März hat er eine Unterschriftenliste ausgelegt, die im April bei der Verwaltung landete. Die Unterzeichner hatten sich für den Verbleib des Kunstwerks auf dem Alten Kirchplatz ausgesprochen.

Majmudar warnte die Kommunalpolitiker vor den hohen Kosten, die entstehen würden, wenn man den Wasserfall umsetzen würde. Sie sagte aber auch, sie werde die Entscheidung der Stadt akzeptieren.

 Installation „Wasserfall“ im Schillerpark (Montage). Nicht mitten im Wasser, sonder auf einer Insel im Teich könnte der Wasserfall demnächst stehen. Die Künstlerin bevorzugt den alten Standort, „wo er von vielen gesehen wird“.

Installation „Wasserfall“ im Schillerpark (Montage). Nicht mitten im Wasser, sonder auf einer Insel im Teich könnte der Wasserfall demnächst stehen. Die Künstlerin bevorzugt den alten Standort, „wo er von vielen gesehen wird“.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Nun sollen die Landschaftsarchitekten klären, was die Umsiedlung kosten würde beziehungsweise ob es möglich wäre, den Platz umzugestalten, ohne den Wasserfall zu entfernen. Die Meinungen sind geteilt: Die kleinen Parteien machen sich alle für den Alten Kirchplatz als Standort stark. GAL-Mitglied Jochen Sack ist ganz klar gegen den Park – „ein Standort wie im 19. Jahrhundert, weit weg“. CDU und SPD bevorzugen die Insellösung, auch wegen des besseren Schutzes gegen Vandalen, die das Kunstwerk immer wieder beschädigen. Jetzt soll geklärt werden, was der Umzug kosten würde. Im September/Oktober wird wohl erneut über die Zukunft des gläsernen Wasserfalls beraten.

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