Haan Kritik an Planung zum Haaner Bachtal

Haan · Für ihre Projektidee zur Aufwertung des Grünzuges Haaner Bachtal hatten die Duisburger Landschaftsarchitekten vom Büro ST-Freiraum in der Vergangenheit meist viel Lob erhalten. Man wolle den Charakter dieser Auenlandschaft mitten in Haan nicht verändern, hatte Landschaftsarchitekt Markus Schürmann über den ein bisschen in die Jahre gekommen Grünzug gesagt.

 Sven Kübler (AGNU) kritisiert die Sanierungspläne des Landschaftsarchitekten für das Haaner Bachtal.

Sven Kübler (AGNU) kritisiert die Sanierungspläne des Landschaftsarchitekten für das Haaner Bachtal.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Um das Bachtal für die Bürger in der Nachbarschaft und für die Zukunft zu rüsten, will die Stadt mit Hilfe von Fördermitteln des Landes und des Bundes etwa 2,5 Millionen Euro ausgeben. Eine Planungswerkstatt dazu gab es bereits, jetzt berichtete Schürmann im Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt und Verkehr (SUVA) über den aktuellen Stand der Planung – und erntete im Nachgang harte Kritik.

Die Präsentation zum Thema Bachtal habe ihn „etwas ratlos gemacht”, schrieb Sven Kübler, Anwohner und Vorstandsmitglied der Haaner Arbeitsgemeinschaft Natur und Umwelt (AGNU), in einem Brief an Bürgermeisterin Bettina Warnecke: „Die Präsentation war in meinen Augen mehr als mangelhaft und die Aussagen des Planers überraschend.”

Kübler zufolge stimmt beispielsweise die Behauptung nicht, dass ausreichend Schattenplätze vorhanden seien: „Tatsache ist, dass alle Spielplätze ganztägig voll beschienen sind.Auf den Bänken ist nie Schatten.”

Auch habe der Experte erneut die Asphaltierung aller Wege verteidigt. Kritik hinsichtlich der verschiedenen Geschwindigkeiten zwischen Fußgängern und beispielsweise Radfahrern habe er aber immerhin zumindest teilweise aufgenommen. „Da wir den Zustand der Wege seit 1978 als Anwohner kennen, ist zu bestätigen, dass bislang niemand über die Wege gemeckert hat”, berichtet Kübler. Nachvollziehen könne er durchaus den Wunsch nach glatter Fahrbahn seitens der Senioren und Gehandicapten: „Bislang sieht man jedoch wenig bis nie Rollator- oder Rollstuhlfahrer (ohne E-Antrieb) den östlichen Bereich nutzen. Das wird auch künftig wohl so bleiben aufgrund der Steigung.”

Küblers Kompromissvorschlag: Asphalt auf den Steilstrecken, aber die weitgehend flachen Bereiche (Östlicher Bereich von der Kleingartenanlage bis unterhalb der „Burg“; Strecke unterhalb des Krankenhauses; westlicher Bereich) mit wassergebundener Decke statt Asphalt ausstatten. „Diese Maßnahme wäre auch verkehrsberuhigend.”

In den Ausführungen des Planers wurde Kübler nach eigenen Angaben auch nicht erkennbar gemacht, ob die Marke Haaner Bachtal mit geplanten Stelen an den Zugängen nun auch dazu führen wird, dass die Grünanlage klar erkennbar und somit als Park mit entsprechenden Bestimmungen zu definieren ist.

In seinen Augen gehe der Landschaftsarchitekten mit dem Thema „Barrierefreiheit“ sehr locker um. Es sei weder vorgestellt worden, wie die „neuen“ Rampen aussehen werden und leider sei in dieser Sache auch nicht nachgehakt worden. Der „Aufstieg“ vom westlichen in den östlichen Bereich sei beispielsweise nicht barrierefrei: „Barrierefrei heißt ja, dass dort die betroffene Gruppe selbständig den Weg bewältigen kann.” Über die Präsentation zu den Bänken, Sportgeräten etc. wolle er hinwegsehen, schreibt der Anwohner und Umweltschützer abschließend: Kritik zu den Bahnhofsbänken sei ja bereits im Ausschuss gekommen, sowie vom Jugendparlament. „Hier sollte sicher noch einmal eine Präsentation im Fachausschuss oder mit interessierten Bürgern stattfinden.”

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