Kommunaler Ordnungsdienst in Haan „Wir brauchen die Doppelstreife morgens, mittags und abends“
Haan · Die Polizei Haan begrüßte im Fachausschuss für Orrdnungsangelegenheiten ausdrücklich die Haaner Pläne für einen Kommunalen Ordnungsdienst.
Die Stadt Haan bekommt einen Kommunalen Ordnungsdienst, zumindest, wenn es nach dem Willen des Ausschusses für Feuerschutz und Ordnungsangelegenheiten geht. Der plädierte am Mittwochabend einstimmig (bei Enthaltung der FDP) für eine stufenweise Einführung. Zur nächsten Sitzung des Ausschusses für Personal und Organisation am 14. Februar soll der Stellenbedarf für die erste Stufe vorgelegt werden. Er richtet sich „nach dem aktuell erkannten dringenden Bedarf der Ordnungsbehörde“, heißt es in dem Beschluss.
Der Kommunale Ordnungsdienst solle im Stadtgebiet präsent sein, hatte die Stadt in ihrer Beratungsvorlage geschrieben. In der Innenstadt, an Brennpunkten und in Angsträumen soll es nach Möglichkeit tägliche Streifengänge geben (in Doppelstreife oder auch gemeinsam mit der Polizei im Rahmen der Ordnungspartnerschaft). Überlegungen der CDU, die bei den Uhrzeiten, zu denen die städtischen Ordnungshüter unterwegs sein sollen, „erhebliches Einsparpotenzial“ sah (Vincent Endereß), erteilte Wolfgang Nellen eine deutliche Absage. „Wir brauchen die Doppelstreife, und zwar morgens, mittags und abends“, betonte der Wachleiter der Haaner Polizeidienststelle. In der Stadt liege „manches im Argen“ sagte er. So gebe es beispielsweise drei „bordell-ähnliche Betriebe. Aber auch Autoposer und Raser beschäftigten die Einsatzkräfte in den Abend- und Nachtstunden immer wieder, während es tagsüber häufig um nicht angeleinte und bissige Hunde gehe.
Auch ruhestörender Lärm durch Jugendliche, wie zuletzt auf dem Hof der Grundschule Mittelhaan, sei ein wichtiges Betätigungsfeld für den Kommunalen Ordnungsdienst, da die Polizei oft anderweitig gebunden sei und dann erst mit großer Verzögerung auf Beschwerden reagieren könne. Nellen warnte in diesem Zusammenhang ausdrücklich davor, Ordnungs-Einsätze mit dem Besuch durch Streetworker zu vermischen. Er reagierte damit auf einen Wunsch der SPD, in dem neuen Konzept auch aufsuchender Jugendarbeit Raum zu geben. Nellen sieht die Gefahr, dass der Streetworker dann die Jugendlichen nicht mehr erreiche. Bernd Stracke (SPD) plädierte gleichwohl dafür, Haan solle mehr Treffpunkte für junge Leute schaffen, um Probleme wie das auf dem Schulhof Dieker Straße künftig zu vermeiden. Es brauche mehr, als nur eine marode Skateranlage.
Meike Lukat zeigte sich zufrieden darüber, dass die Stadt Haan nun endlich eine Forderung der WLH aus dem Jahr 2014 aufgreife und Kennzahlen für den Bereich „Sicherheit und Ordnung“ erhebe: „Denn nur so kann man erkennen, wo in welchem Umfang Menschen und Sachen in der Stadtverwaltung effizient eingesetzt werden beziehungsweise wo Bedarf besteht.“