Haan Bürger beantragt Klimanotstand

Haan · Freitagmittag findet in Haan eine „Fridays for Future“-Demonstration statt.

 „Fridays for Future“-Demonstationen - wie hier in Mainz - gibt es in vielen Städten. Freitag ist die erste Veranstaltung in Haan geplant.

„Fridays for Future“-Demonstationen - wie hier in Mainz - gibt es in vielen Städten. Freitag ist die erste Veranstaltung in Haan geplant.

Foto: dpa/Peter Zschunke

Der kommende Freitag, 24. Mai, steht mittags im Zeichen des Klimaschutzes. Um 12 Uhr beginnt auf dem Neuen Markt eine „Fridays for Future“-Demonstration. Das ist bei der letzten Sitzung der Planungsgruppe so beschlossen worden. Wie Marek Kasper, Delegierter der Ortsgruppe Haan, mitteilte, sei der internationale Klimastreik, der für diesen Tag angesetzt ist, der Anlass für die Aktion am nächsten Freitag..

Sven Kübler, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Natur und Umwelt (AGNU) Haan, freut sich sehr, „dass es hier eine Menge junger Menschen gibt, die eine Demo in Haan organisiert haben“. Er bedauert, selbst nicht an der Veranstaltung teilnehmen zu können. In einer Rundmail an die AGNU-Aktiven appelliert er, „ sofern zeitlich möglich, Präsenz zu zeigen“. Es dürfe nicht sein, „dass manche von den Älteren oder aus der Politik (!) diese engagierten Jugendlichen nur als Schulschwänzer hinstellen. Vielleicht haben die einfach nur besser zugehört, wenn die Wissenschaftler schildern, wie dramatisch die Klimaprobleme werden und die Zukunft unserer Kinder und Enkel sehr auf dem Spiel steht.“ Es sei Zeit zu handeln. „Und für uns Ältere bedeutet das nicht etwa: Zurücklehnen, lass die mal machen. Nein, wir sollten dabei sein, damit es eine starke Bewegung gibt!“

Treffpunkt am Freitag ist der Brunnen am Neuen Markt um 12 Uhr. Von dort aus gibt es eine Runde zum Rathaus. Vor dem Verwaltungssitz wird es Kundgebungen geben – dann geht es zurück zum Markt.

Seit Dienstag gibt es einen Bürgerantrag. Klaus Negro beantragt die Ausrufung des Klimanotstandes in Haan. „Dies bedeutet, dass bei allen Entscheidungen mögliche Auswirkungen auf das Klima sowie die ökologische, gesellschaftliche und ökonomische Nachhaltigkeit berücksichtigt und wenn immer möglich jene Entscheidungen prioritär behandelt werden, welche den Klimawandel oder dessen Folgen abschwächen.“ Negro begründet den Bürgerantrag: Trotz weltweiter, jahrzehntelanger Bemühungen, den Ausstoß von Klimagasen zu reduzieren, nehme deren Konzentration Jahr um Jahr zu. Die Wissenschaft prognostiziere verheerende Folgen für die menschliche Zivilisation und die Natur auf der Erde. Es sei daher dringend erforderlich, jetzt auf allen Ebenen von Gesellschaft und Politik effiziente und konsequente Maßnahmen zu ergreifen, um die Katastrophe noch aufzuhalten. Weltweit haben Kommunen wie Los Angeles, Vancouver, London, Basel, Konstanz und Kiel den Klimanotstand ausgerufen und damit ein Signal zum Handeln gesetzt.

Bürgeranträge werden dem Haupt- und Finanzausschuss vorgelegt, der sich mit Eingaben und Beschwerden befasst. Die nächste Sitzung ist für Dienstag, 25. Juni vorgesehen. Der HFA entscheidet darüber, ob überhaupt und wenn ja von welchem Ausschuss über den Antrag beraten wird.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort