Haan Kita-Ausbau wird zum Zeitproblem

Haan · Baudezernent dämpft im Rat ehrgeizige Vorstellungen für Projekt Unterhaan.

Die Versorgung mit Kita-Plätzen kann möglicherweise nicht so rasch verbessert werden, wie Politiker das erhoffen. "Wir brauchen mindestens vier bis sechs weitere Kitagruppen, vornehmlich in Unterhaan", betonte Jochen Sack (GAL), Vorsitzender des Jugendhilfeausschusses, im Stadtrat. Es gelte, in zwei bis drei Jahre eine solche neue Einrichtung zu realisieren, "um Klagen entgegenzuwirken".

Technischer Beigeordneter Engin Alparslan griff gleich ein: "In zwei bis drei Jahren ist eine neue Kita nicht machbar! Wir haben derzeit kein Grundstück, das planreif wäre. Und ein Bebauungsplan läuft mindestens ein bis zwei Jahre", stellte er klar. "Wir bauen gern, brauchen aber Zeit." Hinzu kommt, dass in der Finanzplanung keine Mittel für ein neues Projekt eingestellt sind. "Eine sechsgruppige Kita würde vier bis fünf Millionen Euro kosten", meinte Alparslan.

Jochen Sack ließ nicht locker. Die Verwaltung hätte schon weiter sein können. Der Jugendhilfeausschuss habe frühzeitig auf mögliche Grundstücke im Haaner Westen hingewiesen. Die Verwaltung habe aber kein Gespräch mit dem Eigentümer geführt. Das bekräftigte auch Uwe Elker (SPD). "Wir haben es mit einem Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz zu tun; den können wir nicht ausschlagen", ergänzte Sack.

Alparslan verteidigte seine Haltung: Bis vor zehn Tagen habe er von zwei zusätzlichen Gruppen gewusst, die letztlich in einer Erweiterung der Kita Bollenberg geschaffen worden wären. Jetzt aber werde von vier bis sechs Gruppen und dazu in Unterhaan gesprochen, das sei neu.

Bürgermeisterin Dr. Bettina Warnecke sagte zu, dass zur Jugendhilfeausschuss-Sitzung Anfang Februar, erste Fakten für einen denkbaren Kindergarten im Haaner Westen zusammengetragen würden. Bei Enthaltung der FDP fasste der Stadtrat den Beschluss, eine neue Kita ins Auge zu fassen.

(RP)
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