Haan Kandidaten kommen zum Rededuell

Haan · Am Donnerstag veranstalten RP, VHS und Radio Neandertal eine Talkrunde zur anstehenden Bürgermeisterwahl.

Fünf Kandidaten stellen sich am 13. September zur Wahl. Vier wollen Bürgermeister von Haan werden - einer von ihnen will es bleiben. Kurz nach Beginn der Briefwahlmöglichkeit am 10. August kommen die Fünf zur Talkrunde in die Aula des Gymnasiums.

Am Donnerstag, 13. August, um 18 Uhr haben die Haaner die Möglichkeit, sich ein persönliches Bild von den Kandidaten zu machen. Rheinische Post, die Volkshochschule Hilden/Haan und Radio Neandertal veranstalten den Abend, an dem Beteiligung durch Fragen ausdrücklich erwünscht ist (siehe Box). Eine Anmeldung ist hilfreich. Eintritt frei.

Die beiden Moderatorinnen - Gökçen Stenzel von der RP und Tatjana Pioschyk von Radio Neandertal - sind sich mit Juliane Kerzel-Kohn von der VHS darin einig, dass es sich bei der Wahl in erster Linie um eine Persönlichkeitswahl handelt: Der Stadtrat wurde im vergangenen Jahr gewählt, jetzt geht es "lediglich" um das Amt des Bürgermeisters. "Es ist den Wählern schon wichtig zu wissen, mit wem sie es an der Stelle zu tun haben", sagt Chefredakteurin Tatjana Pioschyk. "Es wird sich also vieles um die Frage drehen, wie sich die Kandidaten geben, wie spontan oder schlagfertig sie sind, welche Hobbys und welchen Hintergrund und wie viel Humor sie haben."

Ein Podium wird es ausdrücklich nicht geben. Die Bühne in der Aula ist sehr hoch, sie würde zu viel unerwünschten Abstand zu den Gästen schaffen. Stattdessen wird die Kandidatenrunde auf Augenhöhe mit den Zuhörern sein, die sich auf zwei Arten einbringen können. Zum einen werden zuvor eingereichte Fragen vorgetragen, zum anderen wird es einen eigenen Frageblock für die Zuhörer geben. Geplant sind zudem Rededuelle.

Der amtierende Bürgermeister Knut vom Bovert (parteilos) kandidiert erneut, weil er seinen Kurs fortgesetzt sehen will. Der Anwalt verweist auf die Investitionen, die während seiner Amtszeit getätigt wurden und die Ansiedlung wichtiger Firmen, auch im Technologiepark. Bettina Warnecke (parteilos, für die CDU) ist politisch ein unbeschriebenes Blatt. Die Volljuristin mit Verwaltungserfahrung aus Bundeswehrbehörden möchte die Stärken Haans mehr betonen und in Rat und Verwaltung ein Wir-Gefühl schaffen, das sie bisher vermisst. Meike Lukat (Wählergemeinschaft Lebenswertes Haan, WLH) will die Entwicklung der Gartenstadt voranbringen, sie empfindet Stillstand, wo keiner sein sollte. Die Hauptkommissarin kann zuhören und deeskalierend wirken, wie sie bei öffentlichen Veranstaltungen bewiesen hat. Gabriele Haage (CDU-Mitglied, unabhängige Kandidatur) hat noch kein politisches Amt innegehabt. Die Finanzbuchhalterin legt Wert darauf, dass Bürger stärker in politische Entscheidungen eingebunden werden sollen. Jörg Dürr (SPD) wirft Verwaltungserfahrung aus Landes- und Europabehörden plus elf Jahre Ratsarbeit in die Waagschale. Er gilt als besonnen und stets gut informiert, drängt sich selbst jedoch selten in den Vordergrund.

Der Bürgermeister ist nicht mehr der ehrenamtliche Grüßonkel von einst, der sich auf das Repräsentieren konzentrieren konnte, während der Stadtdirektor die Verwaltung unter sich hatte. Inzwischen ist dies auch Aufgabe des hauptamtlichen Bürgermeisters einer Stadt. Er muss also sowohl verbindlich sein, als auch ein Haus mit 320 Mitarbeitern effektiv führen können. Sicher keine leichte Aufgabe.

(RP)
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