Sitzung im Rathaus JuPa: mit Hochdruck ans Thema Treffpunkte

Haan · Neben dem Ziel, die Anzahl an Jugendtreffpunkten in der Stadt zu erweitern, sollen bestehende Flächen aufgebessert werden. Ende des Jahres soll die Skateanlage das geforderte Facelifting erhalten.

 So wie hier möchte das Jugendparlament auch in Haan die Skateanlage wieder nutzbar machen.

So wie hier möchte das Jugendparlament auch in Haan die Skateanlage wieder nutzbar machen.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Die Gartenstadt hat viele Vorzüge, doch in einem Punkt herrscht akuter Nachholbedarf. Jugendtreffpunkte sind rar. Außer der Skateanlage, die auch schon mal bessere Jahre erlebt hat, dienen den Heranwachsenden vielerorts die Schulhöfe als Verweil- und Spielort. Auch in Haan solle der Schulhof der Gesamtschule dafür hergerichtet werden, erklärte JuPa-Vorsitzender Henrik Giebels jetzt in der jüngsten Sitzung des Gremiums. „Weil andere Orte dafür fehlen, sind Schulhöfe auch nach dem Unterricht jugendrelevante Plätze.“ Sie für Jugendliche am Nachmittag und in den frühen Abendstunden zugänglich zu machen, hält der Jungpolitiker für unerlässlich.

Daher freut er sich besonders, dass gleich zwei Orte dafür aufgehübscht werden. Die 20.000 Euro, die bereits im Vorjahr für eine Renovierung der Skateanlage in den Haushalt eingestellt wurden, werden ab diesem Sommer nun auch endlich ausgegeben. „Im August oder September erhält die Anlage eine Beleuchtung von Westnetz“, berichtet Giebels zufrieden. Bewegungssensoren sollen dafür sorgen, dass das Licht an der Landstraße Abends nicht im Dauerbetrieb ist, sondern immer nur dann, wenn es gebraucht wird. „Damit verschwinden schon mal die Angsträume“, weiß Giebels. Darüber wird der Asphalt entfernt und eine neue Betonfläche gegossen. Neue Hohlelemente, Sitzgruppen und Bänke sollen ebenfalls bis Ende des Jahres installiert werden. „Auf längere Sicht sind auch Grillplätze in der Anlage geplant“, verrät Giebels.

Auch der Schulhof der Gesamtschule wird derzeit aufgehübscht und kann später als Verweilort genutzt werden. In den Osterferien, berichtet Giebels, werden neue Bänke und Tischtennisplatten installiert. Auf dem begehbaren Dach der Sporthalle wird durch die Installation von Ballfangzäunen und Toren das Fußballspielen im Kleinfeld ermöglicht. Nach seinem jetzigen Kenntnisstand, sagt Giebels, werde der Schulhof der Gesamtschule nicht abgeschlossen.

Diese Diskussion hat das Gremium schließlich auch schon mit dem Schulleiter des Gymnasiums hinter sich, wo die Fußballkäfige, aus Schutz vor Vandalismusschäden, bekanntlich nicht nach Schulschluss zur Verfügung standen. „Fürs Gymnasium stehen wir im Gespräch mit einem Graffiti-Künstler, um die Wände aufzuhübschen“, erklärt Giebels. „Das Gymnasium ist eine Betonwüste mit vielen freien Wänden, die sich dafür anbieten.“ Auch die Stadt habe bereits einen Graffiti-Künstler angefragt. Demnächst soll für die Aktion Geld in den Haushalt eingestellt werden. Konkrete Gestaltungsideen gebe es noch nicht. „Vielleicht etwas mit Haan oder auch etwas mit Europa, schließlich ist das Gymnasium eine Europaschule“, erklärt Giebels, der betont: „Das Jugendparlament wird neben der Schule auch ein Mitspracherecht bei der Gestaltung haben.“

Darüber hinaus überlegt das Gremium einen Antrag an den Jugendhilfeausschuss zu stellen, um Paragraf 9 der „Verordnung über die Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung“ zu verändern. In diesem Paragrafen ist unter anderem geregelt, dass Kinderspielplätze, wenn nicht anders beschildert, nur durch Kinder bis 14 Jahre genutzt werden können oder dass Kinderspiel- und Bolzplätze nur bis Einbruch der Dunkelheit genutzt werden können. Beides würde das JuPa gerne modifizieren, sodass sich abends auch ältere Kinder und Jugendliche auf den Spielplätzen aufhalten können oder, zumindest bei abgelegeneren Flächen, eine Nutzung bis mindestens 22 Uhr erlaubt wird: „Bei der Anhebung der Altersgrenze müssen wir natürlich genau schauen, welche Spielplätze sich dafür überhaupt eignen.“ Klassische Kleinkinderspielplätze, stellt Giebels klar, würden hier ohnehin rausfallen.  Bei den Flächen, die bis mindestens 22 Uhr genutzt werden könnten, schwebt dem Gremium beispielsweise der Schulhof der Gesamtschule vor. Ringsherum würden keine Nachbarn gestört.

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