Haan Jetzt noch schnell die Hecke schneiden

Haan · Der 29. Februar ist der letztmögliche Termin. Die Stadtgärtner haben derzeit alle Hände voll zu tun.

10 Uhr morgens an der Graf-Engelbert-Straße. Zwischen Einfamilienhäusern und großen Grundstücken packen Vorarbeiter Dieter Kückemanns und Azubi Fabian Förster vom Haaner Bauhof die Motorsäge aus. Heute geht es den Hecken und Sträuchern entlang eines öffentlichen Weges zwischen den Häusern an den Kragen. Der Weg ist nur noch eine enge, gewundene Gasse mit stark vermoosten, rutschigen Stufen. "Das liegt daran, dass die Sonne hier nicht mehr richtig durchkommt", weiß Kücke-manns, der schon seit 1975 das städtische Grün pflegt. Höchste Zeit, die Pflanzen zu kürzen. Der gelernte Gartenbauwerker bedient "Motorheckenschere", sein Kollege harkt den Grünschnitt zusammen.

Das Landschaftsschutzgesetz bestimmt, dass Hecken und Sträucher an öffentlichen Wegen nur vom 1. Oktober bis zum 1. März stark gekürzt oder zurückgeschnitten werden: "Danach beginnt die Vogelbrutzeit. Dann dürfen nur noch Formschnitte gemacht und die Triebspitzen gekappt werden", erläutert Stadtgärtner Dirk Heilke, der seine Mitarbeiter in diesen Tagen überwiegend zum Heckenschneiden schickt. Dieses Jahr bleibt dafür vergleichsweise viel Zeit, weil der Winterdienst meist ausgefallen ist. 30 Kilometer "Bankette", also Seitenstreifen an Wirtschaftswegen in Haan und Gruiten müssen die Mitarbeiter des Betriebshofes abarbeiten. Dafür wird das Grün so weit zurückgeschnitten, dass nichts davon die Fahrbahn oder den Gehweg überwuchert. Während die beiden Männer das Gestrüpp entlang des Weges schneiden, erklärt Heilke, worauf es beim Heckenschneiden ankommt: "Man muss sie regelmäßig schneiden, die meisten Sorten einmal im Sommer, einmal im Winter." Nur so bleibt die Hecke dicht. Wichtig sei ein konischer Schnitt, also oben schmal und unten breit, damit die Sonne überall hinkommt.

 Dieter Kückemanns vom städtischen Betriebshof setzt die Motorheckenschere an und stutzt das Gehölz an der Graf-Engelbert-Straße.

Dieter Kückemanns vom städtischen Betriebshof setzt die Motorheckenschere an und stutzt das Gehölz an der Graf-Engelbert-Straße.

Foto: Olaf Staschik

Als Werkzeug bevorzugt er bei größeren Hecken die Motorschere mit Benzinmotor oder Akku-Antrieb: "Bei elektrischen Scheren mit Kabel passiert es oft, dass das Kabel durchgeschnitten wird." Profis schneiden erst die Seiten, setzen dabei unten an und ziehen die Heckenschere dann nach oben. "Ist erst eine Kante da, kann man die nächste Strecke schneiden. Man arbeitet immer parallel zur Hecke und geht dabei vorwärts oder rückwärts", erklärt der Stadtgärtner. Sind die Seiten in Form, wird die Oberseite gekürzt. Dabei sind die Bauhof-Mitarbeiter nicht zimperlich und kürzen das Gehölz ordentlich ein. Viele Gehölze werden sogar alle 10 bis 15 Jahre komplett heruntergeschnitten, "auf Stock gesetzt". Bis zu 90 Prozent der sichtbaren Pflanze werden abgeschnitten. "Schnellwüchsiges Gehölz braucht nur ein bis zwei Jahre, um wieder einen Meter hoch zu sein."

Nicht zu empfehlen ist diese Vorgehensweise bei Zypressen- und Thuja-Hecken: "Wenn die lange nicht geschnitten worden sind, ist da zu viel altes Holz", warnt Heilke. Schneiden allein macht aber noch keine gute Hecke: "Wenn es lange trocken ist, sollte man sie ab und an wässern." Auch Düngen tut dem natürlichen Sichtschutz gut.

(ilpl)
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