Haan Helauchen für die "Halben Häänchen"

Haan · Seit genau zehn Jahren ist der Karnevalswagen der "Halben Häänchen" fester Bestandteil des Familienzugs in Haan.

Es ist lausig kalt in der großen Halle. Mit vereinten Manneskräften haben Jörn Thomas und Torsten Steinberg die Verkleidung für ihren Karnevalswagen auf den Hänger geladen. Kein Geächze, kein Gestöhne, im Gegenteil: Diese beiden gestandenen Haaner haben sichtlich "Spaß inne Backen". Breit grinsend erinnern sie sich an diesen einen Moment beim Karnevalszug 2004, als sie - das ein oder andere Altbier intus - eine nicht ganz folgenlose Entscheidung trafen. "Wir fanden die ganzen Wagen damals ziemlich lächerlich. Da haben wir uns gesagt: dat könne mer uch", erzählt Steinberg, der alles andere als ein echter Jeck ist. "Eigentlich hab ich mit Karneval gar nix am Hut, aber wie das so ist, für die Kinder geht man eben - und warum soll man da nicht seinen eigenen Wagen bauen?"

Wenige Tage vor Karneval 2005 wurde der Firmenhänger von Torsten Steinberg zum Karnevalswagen der kurzfristig ins Leben gerufenen illustren Truppe "Halbe Häänchen" umfunktioniert. "Mit halbe Häänchen sind unsere Kinder gemeint, die halben Portionen. Man beachte das Wortspiel, daher Häänchen unbedingt mit doppelt ä", erläutert der zweifache Vater Steinberg. Seine Söhne Leo und Max sind mittlerweile zwölf und 14 Jahre alt, Jörn Thomas hat eine Tochter. "Das war so aufregend, damals. Ich war ja noch klein und kannte Karneval nur vom Zuschauen. Als wir dann plötzlich mit auf einem Wagen fahren und Kamelle schmeißen durften, das war schon toll und macht auch nach wie vor riesigen Spaß", schwärmt die 14-jährige Julia.

So wird der Wagen der "Halben Häänchen" beim Familienzug am Sonntag zum zehnten Mal mitrollen, obwohl er ursprünglich als einmalige Aktion gedacht war. Optisch verändert hat sich der stets mottolose Hänger kaum, einzig die gelblastigen Wände werden alle zwei bis drei Jahre aufgefrischt und die jeweils aktuelle Jahreszahl aufgepinselt - gestaltet von Jörn Thomas' Vater, dem "offiziellen Wagendesigner", wie die beiden Männer schmunzelnd, aber dennoch anerkennend betonen. Ansonsten lassen sich Werbeleiter Thomas und Firmeninhaber Steinberg beim jährlichen Wagen-Check nur hierbei helfen: "Wir brauchen Leute, die an den Rädern mitlaufen, Sicherheit hat Priorität. Und dann natürlich noch einige Erwachsene, die auf dem Wagen aufpassen, dass die kleinen Kinder nicht rausfallen."

16 Gruppen haben sich in diesem Jahr für den Familienzug angemeldet. An welcher Stelle der "Halbe Häänchen"-Wagen mit stets wechselnden Kindern und Eltern an Bord fahren wird, steht noch nicht fest, nur so viel: weit genug entfernt von den anderen Hängern. Die beiden Männer grinsen, dann erklärt Jörn Thomas: "Eine Konfettikanone geht nicht wegen der Reinigung. Da haben wir uns entschieden, dann wenigstens die Lautesten zu sein. Dadurch, dass ich auch mobiler DJ bin, haben wir eine super Anlage. Und bei uns gibt's auch kein Humtata, sondern die Karnevalsklassiker. Das wird wieder ein Riesenspaß!"

(dani)
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