Feuerteufel Brandstifter hält Haaner Feuerwehr und Polizei in Atem

Haan · Vier vorsätzlich gelegte Brände, ein Einbruchsversuch und ein Gesamtschaden, der in die Zehntausende geht – das ist die Bilanz von 24 Stunden.

 Während eines Einsatzes entdeckte die Feuerwehr einen weiteren Brand an einem Wohn- und Geschäftshaus an der Düsseldorfer Straße.

Während eines Einsatzes entdeckte die Feuerwehr einen weiteren Brand an einem Wohn- und Geschäftshaus an der Düsseldorfer Straße.

Foto: Feuerwehr Haan/Foto: Feuerwehr Haan

Ein Feuerteufel sowie zündelnde Einbrecher haben die Feuerwehr in Haan vergangenes Wochenende gleich mehrfach in Atem gehalten. Zwölf Einsätze mussten die Wehrleute innerhalb von 24 Stunden verzeichnen, vier  davon gehen vermutlich auf vorsätzlich gelegte Brände zurück. Mindestens sechs weitere waren der stürmischen Wetterlage geschuldet, wie die Feuerwehr jetzt mitteilte.

Alles begann in der Nacht zum Sonntag, 23.Februar. Da brannte es gegen 2.15 Uhr neben einer Scheune im Bereich Elp. Ein 40-jähriger Taxifahrer, der mit Fahrgästen auf der  Ellscheider Straße unterwegs war, bemerkte das Feuer. Neben der Scheune stand ein Auto-Anhänger in Flammen, der unmittelbar an der Fassade des Gebäudes abgestellt worden war.

Der Taxifahrer schaltete sofort. Er wählte zunächst den Notruf und zog dann geistesgegenwärtig zusammen mit seinen Fahrgästen den brennenden Anhänger von der Scheune weg.

Die alarmierte Haaner Feuerwehr konnte den Brand schnell löschen. Die Mauer der Scheune war vom Feuer nur erhitzt, Rauch war aber bereits in die Scheune eingedrungen. Sie wurde belüftet, die Einsatzstelle anschließend an die Polizei übergeben. Im Zuge erster Ermittlungen konnten keine Hinweise für eine technische Ursache, eine Selbstentzündung oder eine fahrlässige Verursachung des Brandes gefunden werden. Darum ermittelt die Kriminalpolizei nun wegen des Verdachts einer vorsätzlichen Brandlegung.

Das gilt auch für die Einsätze in der Nacht zum Montag, 24.Februar. Kurz nach Mitternacht war es noch vergleichsweise harmlos losgegangen: Die Kreisleitstelle schickte die Feuerwehr um 0.14 Uhr zu einem brennenden Müllcontainer, der auf dem Gelände eines Lebensmitteldiscounters an der Düsseldorfer Straße abgestellt war.

Wie schon beim Brandgeschehen in der Elp eine Nacht zuvor war es ein Taxifahrer, der den Notruf gewählt hatte und die Einsatzkräfte auf den Brand aufmerksam machte. Da unklar war, ob das Feuer bereits auf das Gebäude übergegriffen hatte, wurde die gesamte Feuerwehr Haan alarmiert.

Die Einsatzkräfte fanden einen brennenden Müllcontainer im Bereich einer Laderampe, der schnell gelöscht werden konnte und keinen Gebäudeschaden verursachte. Der entstandene Sachschaden am Container wird auf etwa 250,- Euro geschätzt.

Nahezu zeitgleich wurde in unmittelbarer Nachbarschaft, auf dem Gelände eines Wohn- und Geschäftshauses an der Düsseldorfer Straße, jedoch ein weiterer Brandort entdeckt. Im Hinterhof des Hauses brannten gelagerte Kunststoffkisten unter einer Balkonkonstruktion aus Holz.

Ein gerade heimkehrender Bewohner konnte Auskunft darüber geben, dass sich noch mehrere Nachbarn in dem Gebäude aufhielten. Sieben Personen führten die Feuerwehrleute schließlich aus dem Haus – alle unverletzt.

Durch die enorme Hitzeentwicklung barst jedoch ein Fenster in der Geschäftseinheit, was zu einer leichten Verrauchung innerhalb des Gebäudes führte. Durch die schnell eingeleitete Brandbekämpfung konnte jedoch ein Übergreifen der Flammen auf die darüber liegenden Balkone verhindert werden.

Dennoch entstand laut Polizeibericht ein geschätzter Sachschaden in Höhe von mindestens 25.000 Euro. Bei beiden Bränden an der Düsseldorfer Straße ermittelt die Polizei wegen des Verdachts vorsätzlicher Brandstiftung.

Damit nicht genug, gab es gegen 2.30 Uhr dann auch schon den nächsten Brandalarm in Haan. In einem Wohn- und Geschäftshaus am Windhövel hatten Rauchmelder ausgelöst,

Bewohner stellten gleichzeitig eine Rauchentwicklung im Gebäude fest. Alle Personen verließen daraufhin selbstständig das Gebäude und warteten das Eintreffen von Feuerwehr und Polizei ab.

In einem Friseursalon im Erdgeschoss des Hauses und in einem angrenzenden Treppenraum zu den Wohnetagen stellte die Feuerwehr eine starke Rauchbelastung fest. In einem Lagerraum des Friseursalons im Keller wurde ein Feuer entdeckt und erfolgreich gelöscht.

Erste polizeiliche Untersuchungen führten zur Entdeckung von Einbruchspuren am Friseurgeschäft. Ein oder mehrere bislang unbekannte Täter hatten die Eingangstür zum Ladenlokal gewaltsam aufgebrochen, um die Geschäftsräume betreten und durchsuchen zu können.

Aus dem Geschäft und aus dem Keller verschwanden diverse Beutestücke in noch nicht genau bekanntem Umfang, darunter Bargeld aus der Ladenkasse, diverse Geschäftsartikel und ein Fahrrad.

Einige der entwendeten Gegenstände wurden später auf dem vermutlichen Fluchtweg der Einbrecher, noch in Tatortnähe wieder aufgefunden und als Spurenträger sichergestellt.

Wahrscheinlich zur Vertuschung der Tat wurde dann im Lagerraum das Feuer gelegt.

Der Polizei zufolge brachte das Verhalten der Täter Menschen und hohe Sachwerte in Gefahr. Der entstandene Beute- und Sachschaden summiert sich nach ersten Schätzungen denn auch auf mehr als 30.000 Euro.

In diesem Fall ermittelt die Kriminalpolizei denn auch wegen vorsätzlicher schwerer Brandstiftung und einem besonders schweren Fall des Diebstahls.

Sachdienliche Hinweise zu all den Bränden und den eingeleiteten Strafverfahren nehmen die Polizei in Haan, Telefon 02129 9328-6480 sowie in dringenden Fällen auch der polizeiliche Notruf 110 jederzeit entgegen.

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