Handball Handballer wollen mehr Training mit Haftmittel

Haan · Seit Jahren wird immer wieder über das Haftmittelverbot in der Sporthalle an der Adlerstraße diskutiert.

 Haftmittel hilft Handballern, den Ball besser zu greifen und die Würfe effektiver zu machen. Allerdings führt das zu Flecken, die nach dem Spiel weggeputzt werden müssen.

Haftmittel hilft Handballern, den Ball besser zu greifen und die Würfe effektiver zu machen. Allerdings führt das zu Flecken, die nach dem Spiel weggeputzt werden müssen.

Foto: Uwe Miserius

Die A-Jugend der DJK Unitas Haan stehe kurz vor dem Aufstieg in die Bundesliga, erläuterte Meike Lukat (WLH) den Dringlichkeits-Antrag ihrer Fraktion. Deshalb brauche der Verein einen zweiten Trainingstag mit Haftmittel in der Sporthalle Adlerstraße. „Der Verein hat eine leistungsstarke Mannschaft, die Haan weithin bekannt macht.“ Die WLH beantragte, das Haftmittelverbot für die Turnhalle aufzuheben. Die Verwaltung solle selbstständig mit den drei Handballvereinen die Nutzung und Reinigung abstimmen. Das lehnte der Haupt- und Finanzausschuss jedoch mit großer Mehrheit ab. „Es geht um mehrere Vereine“, erläuterte Beigeordneter Engin Alparslan: „Und die sind sich auch nicht einig. Es gibt konträre Wünsche.“ Wenn die Politik das Haftmittelverbot aufhebe, habe die Verwaltung eine ganz schlechte Position gegenüber den Vereinen.

Die Halle Adlerstraße sei in erster Linie eine Turnhalle für den Schulsport. Da sind sich die Fraktionen im Prinzip einig. „Wir haben in Haan eine Sportart, die Sonderrechte für sich reklamiert“, sagte Bernd Stracke: „Der Rat hat einen Beschluss gefasst. Und die Vereine waren damit einverstanden. Und dann beginnt die Diskussion von vorne.“ Es sei Aufgabe der Verwaltung, mit den Vereinen zu reden: „Wenn das nicht möglich ist, dann ist das eben so. Wir haben keine Lust, immer wieder über das Thema zu reden.“ Die CDU wolle der Unitas einen zweiten Trainingstag mit Haftmittel ermöglichen, erläutere Monika Morwind: „Aber nicht nur ein Verein, sondern alle drei sollen mehr Trainingszeiten bekommen.“

Das ist offenbar leichter gesagt als getan. Sie habe sich um die Turnhalle in der Waldkaserne bemüht, berichtete Bürgermeisterin Bettina Warnecke, aber von der Bundeswehr eine Abfuhr bekommen. Auch die Halle der Bezirkssportanlage Bandsbusch in Hilden sei angefragt worden: „Die Antwort vom Kreis steht noch aus.“

Eigentlich bräuchten die Handballer in Haan eine eigene Sporthalle, sind sich CDU und SPD einig. Politische und finanzielle Priorität hat das Projekt aber offenbar nicht. Bei den Wettkämpfen am Wochenende ist der Einsatz des wasserlöslichen Haftmittels in der Halle Adlerstraße erlaubt. Anschließend muss die Halle gereinigt werden. Dafür kommen die Vereine auf. Jede Reinigung verkürzt aber auch die Lebensdauer des Fußbodens, gab Alparslan zu bedenken. Und die Bürgermeisterin brachte noch Personalkosten ins Spiel: „Die Halle muss am Sonntag nach 22 Uhr gereinigt werden, damit sie am Montag ab 8 Uhr dem Schulsport zur Verfügung steht. Die Reinigung muss vom Hausmeister abends kontrolliert werden. Und das bedeutet zusätzliches Personal.“

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