Verzögerung bei den Bauvorhaben Haans Feuerwehr in der Warteschlange

Haan · Verzögerungen bei den Schulbauten, aber auch anhaltender Personalmangel verzögern Planung und Beginn wichtiger Feuerwehr-Projekte.

 Für das Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr an der Bahnstraße waren schon 2020 zahlreiche Mängel für Arbeitssicherheit und Hygiene dokumentiert: Umkleide in der Fahrzeughalle, Dusche in der Küche, das sind nur zwei davon.

Für das Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr an der Bahnstraße waren schon 2020 zahlreiche Mängel für Arbeitssicherheit und Hygiene dokumentiert: Umkleide in der Fahrzeughalle, Dusche in der Küche, das sind nur zwei davon.

Foto: Feuerwehr Haan, Mirco Braunheim

Eine Million Euro sind bereits für dieses Jahr im städtischen Haushalt reserviert. Ihr Zweck: der Neubau des Feuerwehr-Gerätehauses in Gruiten. Dieses Geld wird in diesem Jahr aller Wahrscheinlichkeit nach aber nicht angerührt werden. Denn die Stadt kommt bei einigen Bauvorhaben nicht mehr hinterher. Und das hat Folgen: Verbunden mit dem Personalmangel (unter anderem fehlt ein Abteilungsleiter) ist eine deutliche Verzögerung für das Feuerwehrprojekt zu erwarten.

Die Technische Beigeordnete der Stadt Haan, Christine Petra Schacht, machte jetzt im Ausschuss für Stadtentwicklung, Planung und Bau deutlich, wie sie und ihre Mitarbeiter der Misere begegnen wollen: „Wir werden das Gerätehaus Gruiten und das Projekt ,Aufstockung und Umbau der Feuerwache Haan‘ ab sofort zusammen betrachten“, kündigte Schacht an. Koordinieren soll die Planungen eine Architektin aus dem Bereich Gebäudemanagement.

Jens Lemke (CDU-Fraktionschef) wollte wissen, wann denn mit dem Beginn des Baus zu rechnen sei. Schließlich müssten die Feuerwehrkameraden in Gruiten schon seit Jahren unter widrigsten Bedingungen ihren Dienst versehen.

 Bereits im Oktober 2020 fasste der Haaner Stadtrat seinen Beschluss zum Gerätehaus Gruiten.

Bereits im Oktober 2020 fasste der Haaner Stadtrat seinen Beschluss zum Gerätehaus Gruiten.

Foto: Feuerwehr Haan, Mirco Braunheim

Sowohl er als auch andere Mitglieder des Ausschusses – von Walter Drennhaus (SPD) über Andreas Rehm (GAL) bis hin zu Meike Lukat (WLH) und Reinhard Zipper (FDP) – haben noch gut das Ergebnis einer Sitzung des Stadtrats von Oktober 2020 vor Augen. Einstimmig hatten die Politiker den damaligen Baudezernenten Engin Alparslan mit der Planung des Feuerwehrgerätehauses an der Düsselberger Straße beauftragt. Dafür waren Haushaltsmittel in Höhe von 3,35 Millionen Euro im Planentwurf 2021 bereitgestellt worden. Jetzt liege Haan bereits ein Jahr über dem Zeitplan, hieß es im Ausschuss mehrfach – und das, obwohl der aktuelle Brandschutz-Bedarfsplan dringende Verbesserungen bei der Unterbringung der Feuerwehr einfordere.

Alparslans Nachfolgerin Schacht hat das Projekt „geerbt“, verbunden mit dem Problem, dass sich vieles staut, weil unter anderem Schulbauten nicht so schnell vorangehen, wie geplant. Hinzu komme ein Anstieg bei den Baukosten um 14 Prozent binnen weniger Monate, berichtete Schacht am Tag nach der Sitzung im Gespräch mit unserer Redaktion: „Wir tun, was wir können, aber allein bei der Besetzung der Abteilungsleiterstelle haben wir bereits die dritte Ausschreibungs-Runde absolviert, ohne dass sich geeignete Kandidaten gefunden hätten.“ Dennoch werde sie alles tun, um die Feuerwehrprojekte künftig gemeinsam so zügig wie möglich voranzutreiben, versicherte Schacht.

Die WLH legte ebenfalls am Tag nach der Sitzung nach. In einem Schreiben an die Mitglieder kritisierte Fraktionschefin Meike Lukat den – wie sie es nannte – „Verschiebebahnhof“ bei den Bauprojekten und bekräftigte ihre Forderung nach einem „umfassenden schriftlichen Bericht zum Sachstand des Neubaus des Feuerwehrgerätehauses Gruiten für den Feuerschutzausschuss am 25. Mai“. Dies sei der Verwaltung bislang nur einen „mündlichen Bericht“ wert, wie man auf der Tagesordnung sehe.

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