Haan Rockin’Rooster-Musikclub hat offene Ohren für alle

Ende 2011 entstand aus einer spontanen Idee eine Serie von Veranstaltungen, die erst in der Haaner Kneipenszene Fuß fasste und dann im Jugendhaus Haan weitergeführt wurde. 2013 gründete sich dann daraus der Verein „Rockin´Rooster Musikclub“ mit dem Ziel, weiterhin lokalen Musikern eine Plattform in einer eigenen Veranstaltungshalle zu bieten. Seit 2015 veranstaltet der Club in einer umgebauten Industriehalle an der Dieselstraße regelmäßig Konzerte, Jam Sessions, Kneipen- oder Kleinkunstabende. Jetzt feiern die Macher ein kleines Jubiläum- zum 50. Mal präsentierten sie „RRC in Concert – 3 Bands on Stage“. Die RP hat mit den Vorständen Meriyam Kerim, Frank Piontkowski und Dieter Jürgens gesprochen.

 Dieter Jürgens und Meryiam Kerim sind stolz auf die Entwicklung des Rockin’ Rooster Musikclubs.

Dieter Jürgens und Meryiam Kerim sind stolz auf die Entwicklung des Rockin’ Rooster Musikclubs.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

RP: Rockin` Rooster ist ja eigentlich ein Verein für die lokale Musikszene. Wenn Ihr nun bereits zu 50. Mal euren „RRC in Concert“ Abend veranstaltet, an dem ja jeweils drei Livebands auftreten, müsste das entweder bedeuteten, dass es hier in der Umgebung unfassbar viele Bands gibt oder dass viele von denen mehrfach bei Euch gespielt haben.

Meryiam Kerim: Nichts von beidem. Es ist so, dass wir uns so einen guten Namen gemacht haben, dass sich mittlerweile Bands aus ganz Deutschland und teils aus dem benachbarten Ausland bei uns melden, um hier aufzutreten. Und: Es sind immer mehr, als wir präsentieren können, wir wählen also richtig aus.

RP: Das ist interessant insofern, als dass der RRC Club zwar weit über 100 Mitglieder hat, aber dennoch ein „kleiner Laden“ ist, wie erklärt ihr euch denn eure überregionale Beliebtheit? Wie erfahren Schwarzwaldrocker von eurer Existenz?

Dieter Jürgens: Wir sind halt total nett (lacht) und wir haben tatsächlich ein Publikum, das äußerst experimentierfreudig und begeisterungsfähig ist (lacht wieder). Das liegt aber auch am Konzept: wir versuchen an diesen Abenden möglichst unterschiedliche Musikgenres zu bedienen, also nicht drei Heavymetal Bands hintereinander oder so. Das weiß das Publikum und ist eigentlich offen für alles, genauso wie wir. Wir agieren viel über soziale Netzwerke und werden dort von den Künstlern, die schon bei uns waren, weiter empfohlen. Und die Zahl der Bewerbungen und die Qualität der Musiker die sich bewirbt, ist enorm.

RP: Ihr seid also nicht nur eine Location für den Rockmusikbereich?

Frank Piontkowski: Nein, so verstehen wir uns nicht, ganz im Gegenteil. Wir haben hier auch schon Rapper auf der Bühne gehabt, viel Punk Hip Hop, Elektro, Soul und vor allem Jazz. Wir öffnen uns gerne für alle Richtungen, das ist halt nur noch nicht so bekannt. Und das Gleiche gilt für unsere Theater- und Kleinkunstabende.

RP: Neben den Live Gigs mit drei Bands erfreuen sich ja eure Jamsessions auch großer Beliebtheit. Für alle, denen das nichts sagt: Was heißt Jammen?

Frank Piontkowski: Jammen heißt, dass Musiker, die sich teilweise noch gar nicht kennen, spontan gemeinsam auf die Bühne gehen. Da kommen wirklich gute Sachen bei raus und es ist gerade für Anfänger, die vielleicht ihr Instrument bislang nur in der Musikschule erlernt haben, eine wunderbare Möglichkeit, sich auszuprobieren. Also, jeder ist herzlich eingeladen, ob Anfänger oder Profi. Genau das macht den Reiz aus.

RP: Mittlerweile seid ihr eine feste Größe im Haaner Kulturleben, organisiert unter anderem mit der Musikschule den großen Pfingstrausch, veranstaltet Open Airs und spendet die Erlöse für gute Zwecke, 2016 habt ihr die Ehrengabe der Stadt für euer Gesamt-Engagement bekommen. Was war denn da euer erster Gedanke?

Dieter Jürgens (grinst): Ich dachte nur: Hui so schnell, jetzt schon?? Aber es hat uns stolz gemacht, dass unsere Arbeit so von der Stadt Haan und ihren Bürgern honoriert wurde.

RP: Was wünscht ihr euch für die Zukunft?

Dieter Jürgens: Wir wünschen uns mehr aktive Mitstreiter, denn wir haben hier eine wunderbare Halle und die könnte wesentlich mehr als nur für Kneipenabende und Live Gigs genutzt werden. Daher ist jeder willkommen, sich kreativ einzubringen, Ideen zu verwirklichen. Und ganz aktiv suchen wir im Moment einen Leiter für unser Chorprojekt, jemanden der Lust hat, dies mit uns zu entwickeln.

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