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Digitalisierung in Haan Warten auf iPads für Schulen geht weiter

Haan · Die digitalen Endgeräte, die Schüler mit nach Hause nehmen sollten, kommen nicht vor Anfang Februar. Gleichwohl ist die Stadt Haan mit dem Start des Distanzunterrichts nach der ersten Woche durchaus zufrieden.

 Die digitale Ausstattung mit iPads oder anderen Tablets ist einer der Schlüssel zum erfolgreichen Distanzunterricht.

Die digitale Ausstattung mit iPads oder anderen Tablets ist einer der Schlüssel zum erfolgreichen Distanzunterricht.

Foto: dpa/Julian Stratenschulte

„Ausverkauft, zurzeit nicht auf Lager, nicht lieferbar“ – wer in diesen Lockdown-Tagen versucht, auf die Schnelle noch Ausrüstung fürs Arbeiten im Homeoffice oder die Schule zu kaufen, scheitert oft schon an der Druckerpatrone. Die Coronakrise hat zu weltweiten Lieferengpässen geführt. Je begehrter der Artikel, desto länger die Wartezeit.

So wartet auch die Stadt bereits seit Monaten auf die Lieferung jener iPads, die für den digitalen Unterricht bestellt worden sind. Haan hatte die Endgeräte über die kommunale Genossenschaft KoPart – ein Tochterunternehmen des Städte- und Gemeindebundes Nordrhein-Westfalen – geordert, um vorbereitet zu sein, falls es zu einem erneuten Lockdown bei den Schulen kommen sollte. Der ist jetzt Realität, die Tablets sind aber immer noch nicht vorhanden. Und es werde wohl auch noch mindestens bis Anfang Februar dauern, ehe mit der Auslieferung zu rechnen sei, berichtet Schuldezernentin Annette Herz jetzt. Dies habe eine Anfrage bei der beauftragten Firma ergeben.

„Das hohe Engagement aller Beteiligten kann die deutlich verzögerte Lieferung leider nicht vollständig kompensieren“, heißt es aus dem Rathaus. Dies sei bedauerlich.Erklärt wird die Verzögerung mit Lieferproblemen der Firma Apple. Hintergrund seien neben den deutlich gestiegenen weltweiten Bedarfen auch coronabedingte Störungen in den Liefer- und Logistikprozessen. „Der Ausschreibungsprozess für die Lehrergeräte konnte bei KoPart noch nicht abgeschlossen werden“, meldet die Stadt. Viele Lehrkräfte nutzen daher weiterhin ihre privaten Endgeräte oder unterrichten aus dem leeren Klassenraum mittels digitaler Tafel und dort integriertem PC.

„Wir haben alles dafür getan, die Geräte zeitnah zur Verfügung zu stellen und bedauern sehr, dass wir noch mit leeren Händen dastehen“, heißt es bei der Stadtverwaltung weiter. Umso erfreulicher sei es, dass über Fördervereine schon viele Schülerinnen und Schüler versorgt wurden und dass für die anderen zum Teil so genannte Study Halls in den Schulen eingerichtet werden konnten: „Wir erleben eine breite Welle der Solidarität, damit kein Kind zurückbleibt.“

So ist man bei der Stadt mit dem Start des Distanzunterrichts in Haan denn auch durchaus zufrieden: Die „intensive Arbeit der Schulleitungen und Kollegien an Konzepten für den Präsenz-, Distanz- und Hybridunterricht“ in Corona-Zeiten habe sich gelohnt. Der vor einem Jahr, sogar vor wenigen Wochen noch nicht vorstellbare Start in den vollständigen Distanzunterricht am 11. Januar sei den Haaner Schulen durchweg gelungen.

Zugute komme ihnen dabei die solide technische Ausrüstung der Schulgebäude mit digitalen Tafeln in jedem Klassenraum, aber auch die intensive Beschäftigung mit verschiedenen Unterrichtsmodellen im Verlauf der Corona-Pandemie.

„Seit Montag vergangener Woche gehören Videokonferenzen mit der ganzen Klasse oder in Kleingruppen, Videosprechstunden mit Lehrkräften, Padlets (virtuelle Pinnwände), teilweise interaktive Erklärvideos ebenso zum Alltag für Schüler und Lehrkräfte wie der Transfer von Arbeitsblättern (insbesondere im Grundschulbereich)“, meldet die Verwaltung.

Zudem seien an vielen Schulen sogenannte „Study Halls“ eingerichtet worden, in die insbesondere Kinder eingeladen werden, bei denen ein besonderer Unterstützungsbedarf gesehen wird beziehungsweise die zu Hause nicht über ein geeignetes Endgerät verfügen, um Aufgaben digital zu bearbeiten. Dies sei im Gegensatz zum ersten Lockdown möglich, weil anders als damals kein absolutes Betretungsverbot für Schulgebäude bestehe. „Damit sind die in der Schule vorhandenen Arbeitsmöglichkeiten grundsätzlich für Schüler freigegeben, die einen entsprechenden Bedarf haben“, erläutert die Stadt. „Sie werden dabei nicht allein gelassen, sondern coronakonform begleitet“, heißt es weiter: „Auch die Schulsozialarbeiterinnen bringen sich aktiv ein, um Problemlagen aufzufangen.“

Darüber hinaus seien viele Elterninitiativen und Fördervereine aktiv, um Schüler unbürokratisch und schnell mit – gegebenenfalls auch gebrauchten – digitalen Endgeräten zu versorgen.

Die Notbetreuung, die über die Offenen Ganztagsschule gewährleistet ist, wird laut Stadtverwaltung unterschiedlich angenommen. Aktuell befinden sich rund 140 Kinder in der Notbetreuung.

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