Mädchen aus „Krake“ geschleudert Fahrgeschäft auf Haaner Kirmes bleibt geschlossen

Haan · Nach dem Karussell-Unfall mit zwei verletzten Kindern auf der Haaner Kirmes bleibt das Fahrgeschäft für die restlichen Kirmestage stillgelegt. Ursache für den Unfall soll ein technischer Defekt am Sicherheitsbügel sein, erklärte die Polizei. Auch gegen mehrere Mitarbeiter werde ermittelt.

Das Fahrgeschäft muss noch am Montag auf der Haaner Kirmes abgebaut werden.

Das Fahrgeschäft muss noch am Montag auf der Haaner Kirmes abgebaut werden.

Foto: Riedel

Der Vorfall hatte sich am Samstagnachmittag ereignet. Aus zunächst unklarer Ursache war ein zwölfjähriges Mädchen während der Fahrt aus dem Fahrgeschäft „Krake“ herausgeschleudert worden und gegen ein vier Jahre alten Mädchen geprallt, das am Rande des Fahrgeschäftes mit seiner Mutter gewartet hatte. Beide Mädchen wurden vorsorglich in ein Krankenhaus gebracht.

Haan: Rundgang über die Haaner Kirmes 2022​
30 Bilder

Rundgang über die Haaner Kirmes 2022

30 Bilder
Foto: Tobias Dupke

Während das ältere Mädchen das Krankenhaus bereits am Sonntag wieder verlassen konnte, wie die Polizei am Montagmittag auf Anfrage bestätigt, bleibt die Vierjährige weiterhin zur Beobachtung im Krankenhaus. „Beiden Kindern ist zum Glück nichts Schlimmeres passiert“, erklärt ein Polizeisprecher. Neuesten Erkenntnissen der Polizei zufolge soll sich das Kleinkind zum Zeitpunkt des Unfalls auf dem Arm seiner Mutter befunden und war somit nicht direkt von dem zwölfjährigen Mädchen getroffen worden. Die Mutter des Kleinkindes, eine 33-jährige Haanerin, war bei dem Unfall leicht verletzt worden.

Die Ermittlungen zum Unfall auf der Haaner Kirmes dauern aber weiter an. Am Montagvormittag haben Polizei, die Stadt Haan sowie ein externer Gutachter des TÜVs noch einmal das Fahrgeschäft begutachtet. Dabei wurde festgestellt, dass ein technischer Defekt am Sicherheitsbügel vorliegt, erklärte ein Polizeisprecher. Daher nimmt das Fahrgeschäft nicht mehr seinen Betrieb auf, wie die Bauaufsichtsbehörde der Stadt Haan anordnete. „Das Fahrgeschäft bleibt an den verbleibenden Kirmestagen stehen, nur die Gondeln sollen am späten Montagbend, nach Kirmesschluss, abmontiert und zur Inspektion gebracht werden“, teilt die Stadt auf Anfrage mit. Der laufende Kirmesbetrieb werde davon nicht beeinträchtigt.

„Die Polizei hat zudem ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der fahrlässigen Körperverletzung gegen vier Gastarbeiter eingeleitet, die als Mitarbeiter des Fahrgeschäfts dafür verantwortlich gewesen sein sollen, die korrekte Schließung der Sicherungsbügel vor Fahrtantritt zu überprüfen“, teilt ein Polizeisprecher mit. Die Mitarbeiter des Fahrgeschäfts hätten besser kontrollieren müssen, ob der Sicherheitsbügel richtig schließt. Ob sie das überhaupt oder nicht ausreichend getan haben, ist unklar. Die Vernehmungen der Beschuldigten sowie die weiteren Ermittlungen dauern aktuell noch an.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort