Kirmes Ganz Haan in Feierlaune

Haan · Bei spätsommerlichem Wetter öffnete am Samstag die Haaner Kirmes: Rasante Fahrgeschäfte und viele Imbissbuden locken noch bis Dienstag eine große Besucherschar aus der Umgebung an.

So schön ist die Haaner Kirmes 2019 - Bilder
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So schön ist die Haaner Kirmes 2019

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Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Während es für die Einen gar nicht wild, schnell und hoch genug hinaus gehen konnte, beobachteten die Anderen das Spektakel aus sicherer Entfernung. "Meine Enkeltochter sitzt mit Opa und zwei Freundinnen dort in der Gondel", verriet Gisela Marx, während das imposante Jupiter Riesenrad vor ihr seine Runden drehte — und den Fahrgästen auf 50 Metern Höhe einen eindrucksvollen Blick über die Stadt und das Festgelände gewährte. Die Haaner Kirmes öffnete am frühen Samstagnachmittag ihre Pforten — und mit ihr die rund 30 Fahrgeschäfte und mehr als 50 Imbiss- und Getränkebuden entlang der Kaiserstraße und am Neuen Markt.

"Früher, als die Kirmes noch größer war, hatten wir sie praktisch direkt vor der Haustür", erzählte Gisela Marx. "Damals sind wir für zehn Pfennig pro Fahrt aufs Kettenkarussell vor der Stadtbücherei gegangen", erinnert sie sich. Bis einschließlich Dienstag laden in der Haaner Innenstadt neben dem traditionellen Kettenflieger und seiner in schwindelerregender Höhe kreiselnden Variante "Sky Dance" diverse moderne Attraktionen die großen und kleineren Besucher ein: Das Angebot reicht von den "Splash Water Balls", in denen sich die Gäste über eine Wasserfläche rollen, über die Große Geisterbahn bis zur rasanten Drehscheibe "Shake & Roll". "Bis auf die Baby-Karussells würden wir überall draufgehen", sagte die zehnjährige Lilia, die mit Freundin Mia (11), Schwester Mayra (8) und ihren Eltern Mark und Carolin Wittenbruch von Solingen in die Gartenstadt gekommen war.

Dass sie letztlich eine Auswahl treffen musste, lag dabei allerdings nicht nur an der großen Zahl der Fahrgeschäfte, sondern auch am Budget: "Die Kinder haben Taschengeld für die Kirmes bekommen", erklärte Mark Wittenbruch — und fügte mit Blick auf die Preise hinzu: "Hier muss man sich schon angucken, was man machen kann, weil es eben auch recht teuer ist." Der Besuch auf der Kirmes gehört für die Familie aus der Haaner Nachbarstadt zum Standardritual : "Hier gehen wir jedes Jahr hin", sagte Carolin Wittenbruch, während sie sich eine Schale "Poffertjes" mit den Kindern teilte. Bei spätsommerlichem Wetter füllte sich die Innenstadt am Samstag rasch mit Gästen, die die Stände umlagerten, klönten, lachten — und sich an den Fahrgeschäften in die Schlange stellten.

Besondere Geduld ist diesmal an zwei benachbarten Fahrgeschäften gefragt: Denn das Überkopf-Karussell "Black Out" der Firma Störzer Position und das wie eine Zentrifuge wirkende "Alpha 1" des Schaustellerbetriebs Peeters kommen sich am Neuen Markt mit ihren ausladenden Gondeln in die Quere. Ein Planungsfehler der Verwaltung hatte die kuriose Situation heraufbeschworen. Um eine Kollision zu verhindern entschieden die beiden Schausteller kurzerhand, im zweistündigen Wechsel zu fahren. An den Kassenhäuschen hängen nun Pläne der Fahrzeiten aus. "So etwas habe ich noch nie erlebt", gestand Schausteller Richard Peeters. Die Einnahmeverluste durch die langen Fahrpausen seien auch mit vielen Besuchern nicht aufzuholen. "Wir sind deswegen aber niemandem böse und wären froh, wenn wir auch im nächsten Jahr wieder einen Platz auf der Kirmes bekämen", stellte er klar.

Deren erster Abend ging im Wesentlichen friedlich über die Bühne. Bis auf kleinere Rangeleien habe es am Samstag keine nennenswerten Zwischenfälle gegeben, die einen größeren Einsatz erforderlich machten, hieß es gestern von Seiten der Kreispolizeibehörde Mettmann.

Erwartet werden bis morgen über 300 000 Besucher. Mindestens einmal mit dabei sein werden wohl auch Gisela Marx und ihre Familie. "Denn der Montag", betont Tochter Sabine, "ist schließlich der Tag der Haaner, an dem man viele alte Freunde trifft."

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