Stromausfall in Haan Hilfsorganisationen üben Blackout-Fall

Haan · Was, wenn es weder Strom noch funktionsfähige Telefone gibt? Die Stadt Haan hat gemeinsam mit den Hilfsorganisationen jetzt so einen Notfall geprobt.

 Die Stadt Haan hat mit der Feuerwehr und den Hilfsorganisationen die Vorgehensweise bei einem großflächigen Stromausfall geprobt.

Die Stadt Haan hat mit der Feuerwehr und den Hilfsorganisationen die Vorgehensweise bei einem großflächigen Stromausfall geprobt.

Foto: DRK Haan-Gruiten

Es ist Freitag, später Nachmittag. Seit mehr als 30 Minuten ist in Haan der Strom ausgefallen – in den umliegenden Häusern funktionieren das Internet und das Handynetz nicht. Auch die Helfer können ihre Mobilfunktelefone nicht mehr nutzen. Bei diesem Schreckensszenario handelte es sich glücklicherweise nur einen Testlauf der Stadt Haan und den Hilfsorganisationen, der zeigen soll, wie gut die Stadt auf einen längeren Stromausfall vorbereitet ist.

Aber was tun bei einem flächendeckenden Stromausfall? Genau das sollte in der vom Ordnungsamt der Stadt Haan initiierten Übung  mit den Haaner Hilfsorganisationen geübt werden. Beteiligt waren  das Deutsche Rote Kreuz (DRK) der Ortsvereine Haan sowie Haan-Gruiten, der Malteser Hilfsdienst Haan, das Technische Hilfswerk Haan, die Stadtwerke Haan, die Freiwillige Feuerwehr und die hauptamtliche Feuerwehr Haan sowie das Ordnungsamt.

„Am frühen Abend löste unser Alarm mit einer fiktiven Situation aus, da im Fall der Fälle kein Alarm mehr möglich wäre“, teilte das DRK der Ortsgruppe Gruiten über das Soziale Netzwerk Facebook mit. Innerhalb von fünfzehn Minuten seien die ersten Helfer vor Ort gewesen und hätten eins der Aggregate an das  Deutsche Rote Kreuz Ortsverein Haan geliefert, sodass dort eine Anlaufstelle betrieben werden konnte. Weitere Helfer hätten bereits ein SG500-Zelt (Sanitätszelt) verladen, um dieses zum Gerätehaus der Feuerwehr Haan nach Gruiten zu liefern und dort eine Notfallmeldestelle einzurichten – denn bei Ausfall des Stromnetzes wäre auch der Notruf nicht mehr erreichbar. „Unser Rettungswagen, besetzt mit einem Notfallsanitäter und einer Rettungssanitäterin, verlegte ebenfalls zum Gerätehaus, um von dort etwaige Notfälle zu versorgen“, heißt es weiter.

 Solch eine Notfallmeldestelle wurde bei der Übung von den Einsatzkräften eingerichtet.

Solch eine Notfallmeldestelle wurde bei der Übung von den Einsatzkräften eingerichtet.

Foto: DRK Haan-Gruiten

Parallel zu diesen Maßnahmen nahm auch die Küchencrew ihre Arbeit auf, um rund 70 Einsatzkräfte mit einer warmen Mahlzeit zu versorgen. Im Ernstfall können Angaben des DRK zufolge sogar bis zu 1000 Essen pro Mahlzeit herstellt werden. Gegen 21 Uhr beendeten die Einsatzkräfte ihre Übung mit einem gemeinsamen Essen bei der Feuerwehr.

Um die Bevölkerung besser aufzuklären, was bei einem längeren Stromausfall zu tun ist, hatte die Stadt Haan bereits Ende letzten Jahres den Informationsflyer „Was tun bei Stromausfall“ in alle Haushalte der Gartenstadt verteilt. Sofern das Netz komplett zusammenbreche, dann helfen  drei Notfallmeldestellen in Haan und Gruiten, die ebenfalls im Flyer aufgelistet sind. Dabei handelt es sich um das DRK-Domizil an der Bahnhofstraße 43, die Kita Bollenberg (Robert-Koch-Straße 29) sowie das Feuerwehrgerätehaus Gruiten (Bahnstraße 62). „Derzeit sieht die Stadtverwaltung keinen Anlass, davon auszugehen, dass es zu einem solchen Ereignis kommen wird. Es ist jedoch zwingend notwendig, eine solche Situation mit allen Beteiligten zu üben, um im Vorfeld die Abläufe aufeinander abzustimmen“, teilt die Stadt am Montag mit. Die Stadtverwaltung empfiehlt außerdem, den Flyer für den Notfall griffbereit aufzubewahren. Er ist auch im Haaner Rathaus erhältlich oder im Internet unter www.haan.de abrufbar.

Blackout war übrigens auch Thema bei der Europa-Union Haan. Rund 50 Teilnehmer hörten dem  Vortrag  unter dem Titel „Blackout in Haan und Europa, wie dunkel kann es werden? Energie von morgen, ein Luxusgut?“ von Jens Kramer von den Stadtwerken Haan zu. Jens Kramers umfangreiche Ausführungen beinhalteten unter anderem auch die Gebiete der Grund- und Sonderversorgung.

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