Haan Sonntagseinkauf am 3. Advent

Haan · Die Haaner sind vorsichtig geworden. Dieses Jahr gibt es nur einen einzigen Termin.

 Stefanie und Stefan Dziewas haben sichtlich Spaß beim Sonntagseinkauf.

Stefanie und Stefan Dziewas haben sichtlich Spaß beim Sonntagseinkauf.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

In Haan gab es zuletzt mehrfach Ärger wegen der verkaufsoffenen Sonntage: Seitdem die Gewerkschaft Verdi jeden beantragten verkaufsoffenen Sonntag unter die Lupe nimmt und klagt, wenn sie reinen Kommerz dahinter wittert, wurde bereits einer abgelehnt – weil er nicht ausreichend begründet war und außerdem allen Innenstadt-Läden das Öffnen am Sonntag erlaubt hätte.

Ein neuer Antrag auf Sonntagsöffnung, diesmal beschränkt auf die Läden, die im Einzugsbereich der Veranstaltung liegen, verärgerte die ausgeschlossenen Händler. Es hagelte Proteste. Die Stadt verzichtete erst einmal auf weitere Anträge.

Jetzt also der nächste Versuch, einen verkaufsoffenen Sonntag in Haan zu veranstalten: Gestern stimmten der Haupt- und Finanzausschuss der Gartenstadt mehrheitlich einem aufwändig begründeten Beschluss zu, am 16. Dezember einen verkaufsoffenen Sonntag zu veranstalten. – An diesem 3. Advent findet traditionell der Haaner Weihnachtstreff statt, der sich aus dem Pyramidenmarkt in der Adventszeit und dem Weihnachtstreff in der zweiten Adventswoche zusammensetzt.

Die Verwaltung hat sich mit der Begründung viel Mühe gegeben: Der 3. Advent erfüllt aus ihrer Einschätzung die Bestimmungen für Ladenöffnungen an Sonntagen, weil „die zusätzliche Ladenöffnung örtlich auf die Einzelhandelsgeschäfte beschränkt ist, die im Einzugsbereich der Veranstaltung liegen.“ Und: „Wie die Jahrzehnte lange Veranstaltung des Weihnachtsmarktes ohne Sonntagsöffnung zeigt, löst die Sonntagsöffnung nicht den Bedarf für die Veranstaltung des Weihnachtsmarktes aus, sondern der Anlass besteht schon seit Jahren und findet auch ohne die Ladenöffnung statt.“ Das Angebot der einzelnen Stände wie zum Beispiel Speisen, Getränke, Musikgruppen, Bühnenveranstaltungen habe in den ergangenen Jahren rund 3000 Besucher in die Stadt gelockt, „wesentlich mehr, als im selben Bereich der örtliche Handel“.

„Der Weihnachtsmarkt, betont die Verwaltung, wird nicht vom Einzelhandel veranstaltet. Das Fest wurde auch nicht aus Anlass einer Sonntagsöffnung geboren oder kreiert, sondern wird unabhängig von einer Ladenöffnung am Sonntag durchgeführt. Es wird von Mittwoch bis Sonntag gefeiert. „Allein dies indiziert, dass die Ladenöffnung am Sonntag aus Anlass dieser Veranstaltung gewährt und nicht eine Veranstaltung aus Anlass einer Sonntagsöffnung.“

Zu guter Letzt verweist die Verwaltung noch darauf, dass der verkaufsoffene Sonntag die Attraktivität der Stadt im Umland steigern und die Innenstadt beleben könne.

Ihren Antragsentwurf hat die Verwaltung an die zuständigen Gliederungen der Gewerkschaft Verdi, den Handelsverband Nordrhein-Westfalen (HV), die Industrie- und Handelskammer (IHK), die Handwerkskammer (HWK) Düsseldorf sowie die beiden Kirchen geschickt. Der HV, die IHK, die HWK und Verdi haben ihre Stellungnahme abgegeben.

Der Handelsverband unterstützt den Antrag, da der verkaufsoffene Sonntag im Zusammenhang mit einer traditionellen Veranstaltung stehe. Dies sei zur Förderung des Stadtzentrums und damit einhergehend zur Belebung der Innenstadt und Erhaltung des vielfältigen Einzelhandelsangebotes wichtig. Auch präge der Weihnachtsmarkt im Zusammenhang mit einem verkaufsoffenen Sonntag die überörtliche Sichtbarkeit der Stadt als attraktiver Wohn- und Gewerbestandort.

Auch die HWK und IHK unterstützen den Antrag. Nur Verdi hat wieder Bedenken geäußert und auf die aktuelle Rechtslage verwiesen. Stimmt jetzt noch der Rat zu, wird der Antrag gestellt.

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