Komplizierter Einsatz in Gruiten Hunderte Strohballen stehen in Haan in Flammen

Haan · Die Feuerwehr Haan ist am Samstagmorgen in Gruiten im Großeinsatz. Dort brennt ein Heulager mit rund 400 Strohballen eines Bauernhofes. Anwohner sollen Fenster und Türen geschlossen halten.

Großbrand in Haan - Strohlager mit 400 Ballen steht in Flammen
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Großbrand in Haan - 400 Strohballen stehen in Flammen

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Foto: Patrick Schüller

Sirenengeheul reißt viele Haaner am frühen Samstagmorgen aus dem Schlaf: Gegen 5 Uhr löst die Leitstelle der Feuerwehr Stadtalarm aus. Es brennt in Gruiten. Die Einsatzkräfte, die als erste vor Ort sind, brauchen Verstärkung.

Die Feuerwehr wird laut Sprecher Luca Clemens um 4.36 Uhr alarmiert. Zunächst heißt es, dass eine Garage brennen soll. Aber schon auf der Anfahrt erhöhen die Einsatzkräfte die Alarmstufe: Hohe Flammen schlagen aus einem Strohlager, die Rauchentwicklung ist groß.

Strohballen brennen auf einem Feld in der Ehlenbeck. Von rund 400 Ballen stehen bei Ankunft der Einsatzkräfte etwa die Hälfte in Flammen, erklärt Luca Clemens weiter. Das Heulager ist rund 80 Meter lang.

Die Nina-App löst aus, warnt die Menschen in Haan und Mettmann vor einer Geruchsbelästigung: „Halten Sie Fenster und Türen geschlossen.“ Gesundheitsgefahr bestehe jedoch nicht.

Die Feuerwehr steht gleich vor mehreren Problemen: Wegen der abgeschiedenen Lage des Einsatzortes muss das Löschwasser aufwendig herangeschafft werden. Die Feuerwehr hat daher zwei Arbeitsabschnitte eingerichtet: Die Wasserversorgung und die Brandbekämpfung. Außerdem stellen brennende Strohballen eine besondere Herausforderung dar. Sie können nicht einfach von außen mit Wasser gelöscht werden, da sie auch im Inneren Glutnester enthalten können. Die Feuerwehr muss die Strohballen öffnen und das Stroh ausbreiten, um es komplett löschen zu können.

Während die Feuerwehr mit sechs C-Rohren auf der einen Seite der rund 80 Meter langen Strohmiete löscht, bringt der Landwirt die noch nicht betroffenen Ballen auf der anderen Seite in Sicherheit und zieht eine Brandschneise, erklärt Luca Clemens. Zwei Trupps arbeiten unter Atemschutz. Die Feuerwehr Haan hat Unterstützung durch die Erkrather Kollegen, die zunächst eine Drehleiter zum Einsatzort geschickt haben und darüber hinaus die Atemschutz-Trupps unterstützen. Während die Haaner Kräfte das Feuer vor Ort in Gruiten löschen, besetzt die Erkrather Wehr die Wache, um die Einsatzfähigkeit zu sichern.

 Ein Strohlager brennt in der Ehlenbeck in Haan.

Ein Strohlager brennt in der Ehlenbeck in Haan.

Foto: Feuerwehr Haan

Zwischenzeitlich sind 75 Kräfte der Haaner Feuerwehr, des Technischen Hilfswerks und des Deutschen Roten Kreuzes in Gruiten im Einsatz. Das THW hilft beim Öffnen und Auseinanderziehen der Strohballen, das DRK versorgt die Einsatzkräfte. Die Nachlöscharbeiten dauern auch am Samstagnachmittag noch an. Die Polizei sucht nun nach der Brandursache.

(tobi)
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