Besetztes Waldstück in Wuppertal Bürgerinitiative kritisiert Polizei-Einsatz im Osterholz

Haan/Wuppertal · Nach der Räumung des besetzten Waldes im Osterholz will die Initiative „Osterholz bleibt“ rechtliche Schritte gegen die Polizei einleiten – und fordert eine Aufarbeitung im Wuppertaler Stadtrat.

Wuppertal: Aktivisten wollen Rodung in Osterholz verhindern
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Aktivisten wollen Rodung bei Osterholz in Wuppertal verhindern

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Foto: dpa/David Young

Die Bürgerinitiative „Osterholz bleibt“ hat den Polizeieinsatz im Wald in der vergangenen Woche kritisiert. Bei der Räumung der Baumhäuser im Osterholz hätten demnach einige Aktivisten die Nacht im Freien in den Bäumen verbringen müssen. „Aus dieser Polizeiaktion heraus entstand eine lebensgefährliche Situation, einige der Aktivist*innen mussten hierdurch am nächsten Tag wegen Unterkühlung im Krankenhaus behandelt werden“, schreibt die Initiative in einer Mitteilung. Zudem hätte die Polizei im Zuge des Einsatzes gegen das Versammlungsrecht verstoßen, da die Mahnwache verlegt werden musste. „Wir behalten uns daher das Recht vor, rechtliche Schritte gegen die Polizei einzuleiten“, heißt es weiter. Zudem fordert die Initiative eine Aufarbeitung im Wuppertaler Stadtrat.

Die Wuppertaler Polizei erklärte zu den Vorwürfen auf Anfrage, dass die Aktivisten mehrfach sowohl von der Polizei als auch vom Eigentümer aufgefordert worden seien, die Bäume zu verlassen. „Sie hätten jederzeit von den Bäumen herunterkommen können“, sagte Polizeisprecher Stefan Weiand. Die Verlegung der Mahnwache sei aus Sicherheitsgründen notwendig gewesen. „Der Waldweg war durch den Regen sehr matschig, und viele große Fahrzeuge mussten dort entlang, daher war die Sicherheit der Teilnehmer gefährdet“, so der Polizeisprecher. Am Dienstag konnte die Mahnwache nach Rücksprache mit der Forstbehörde wieder an den ursprünglichen Standort zurückkehren.

Am vergangenen Donnerstag hatte die Polizei die Räumung des von Umweltaktivisten besetzten Waldes in Wuppertal und Teilen Haans abgeschlossen, damit mit der Rodung von 1500 Bäumen begonnen werden konnte. Laut Polizei wurden 25 Menschen aus den Bäumen geholt. Eigentümer des Waldstücks sind die Kalkwerke Oetelshofen.

Für nächsten Sonntag, 6. Februar, ist unter dem Motto „Jetzt erst recht“ der nächste Waldspaziergang der Initiative geplant. Treffpunkt ist der Wanderparkplatz Hermgesberg in Wuppertal, 14 Uhr.

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