Haan Haan bekommt eine weitere Kita

Haan · Der Stadtrat hat die Pläne für eine Ausweitung der bestehenden Gruppen sowie einen Neubau einstimmig beschlossen. Die Elterninitiativen zeigten sich anschließend begeistert.

 Bastian Gierling, Corinna Rühr und Nico Ebert (von links) vertreten Elterninitiativen aus Haan.

Bastian Gierling, Corinna Rühr und Nico Ebert (von links) vertreten Elterninitiativen aus Haan.

Foto: gök

In Haan fehlen Kitaplätze, nach aktuellen Zahlen etwa 100, inklusive Flüchtlingskindern. Um diese und auch künftige Kitakinder unterbringen zu können, braucht es einen Masterplan - und den hat der Stadtrat in seiner Sitzung am Dienstagabend einstimmig auf den Weg gebracht Zuvor hatte sich Jochen Sack (GAL) als Antragsteller von dem Wörtchen "städtisch" in seiner Formulierung getrennt: So konnte sich auch die FDP mit dem Text anfreunden. Die wollte sich bei der Trägerschaft einer noch zu schaffenden Einrichtung nicht im Vorfeld festlegen lassen.

Dass die Finanzen der Stadt in diesem Jahr und wahrscheinlich auch im nächsten rosiger sind als erwartet (und besser als in den vergangenen fünf Jahren), könnte die Beschlusslage zudem günstig beeinflusst haben. Kämmerin Dagmar Formella hatte zuvor von 5,6 Millionen Euro mehr Gewerbesteuer und 1,2 Millionen Euro weniger Kreisumlage gesprochen; die Stadt hat wieder mehr Gestaltungsspielraum, keine Frage.

Drei Vertreter zweter Elterninitiativen, die bei der Sitzung dabei waren, zeigten sich von dem Ergebnis begeistert: Es habe sich gelohnt, sich einzubringen und für eine bessere Kita-Situation zu kämpfen, sagte Bastian Gierling von der Initiative für ein familienfreundliches Haan. Corinna Rühr von "Ekitap" für Kindertagespflege schloss sich dem an: "Die Kinder aus der Kindertagespflege erhalten so erst nach Vertragsablauf einen garantierten Kitaplatz, wodurch kurzfristige Wechsel und damit verbundene Existenzängste von Familien und Tageseltern der Vergangenheit angehören." Und weiter: "Wir sind sehr glücklich über diese Entwicklung, da es den Druck der Eltern nimmt, den Kindern ein optimales Umfeld geboten wird und den Erziehern durch einen Überbelegungsabbau bessere Arbeitsbedingungen geboten werden."

Zur kurzfristigen Sicherstellung von Kitaplätzen soll die Verwaltung folgendes checken.

1. Ist eine vorgezogene Eröffnung der entstehenden Kita "Erikaweg" in Räumen Bachstraße für zwei Gruppen möglich?

2. Ist der Fortbestand der Kita "Kurze Straße" gesichert und ist sie womöglich auf bis zu sechs Gruppen erweiterbar? Träger ist die evangelische Kirche.

3. Kann die Gruppe am Bollenberg über 2020 hinaus betrieben werden?

4. Kann am Standort "Erikaweg" zusätzlich eine Waldgruppe eingerichtet werden?

5. Falls ein Teil der Ergebnisse negativ ist: Welche Standorte können dem Jugendhilfeausschuss bis September alternativ vorgelegt werden?

Zur mittelfristigen Sicherstellung von Kitaplätzen soll die Verwaltung folgendes tun.

1. Sie soll die Voraussetzungen für den Bau einer weiteren Kita schaffen (Grundsatzbeschluss).

2. Sie soll für die Umsetzung des Beschlusses zunächst 60.000 Euro in den Haushalt einstellen.

3. Sie soll erste Ergebnisse und die Zahlen zum Bedarf an Kita-Plätzen bis September im Ausschuss vorlegen. Nach den Beratungen dort soll das notwendige Geld im aktuellen Haushaltsplanentwurf aufgenommen werden.

Die Eltern hoffen nun auf eine rasche und unkomplizierte Realisierung - und auf "ungebrochenen Tatendrang bei Verwaltung und Politik".

(RP)
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