Aktion in Haan Obstgarten: Haaner spenden 100 Bäume

Haan · In nur einer Woche spendeten die Bürger genug Bäume, um einen vielfältigen, öffentlichen Obstgarten für die Gartenstadt zu gestalten.

 Die von Bürgermeisterin Bettina Warnecke vorgebrachte Idee zu einem Haaner Obstgarten fruchtet.

Die von Bürgermeisterin Bettina Warnecke vorgebrachte Idee zu einem Haaner Obstgarten fruchtet.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Das Thema Klimaschutz ist und bleibt ein Dauerbrenner. Verdeutlicht wird dies erneut durch die enorme Spendenbereitschaft für den „Haaner Obstgarten“. Bereits eine Woche nach Aktionsstart sind alle 100 Bäume finanziert.

„Ich war überwältigt von der positiven Resonanz und freue mich sehr, dass die Idee so gut angekommen ist“, berichtet Bürgermeisterin Bettina Warnecke. „Die Spendenbereitschaft ist unglaublich.“ Vor zwei Wochen hatte die Gartenstadt zu einer gemeinsamen Baumpflanzaktion aufgerufen: Auf einem 22.500 Quadratmeter großen städtischen Grundstück auf der Wiese am Wiedenhof soll ein öffentlicher Obstgarten entstehen. Die Bäume für die Obstwiese werden von den Bürgern gespendet.

Die Idee hat Warnecke aus Schleswig-Holstein: Beim „Einheitsbuddeln“, wie die Aktion dort heißt, ruft die Landesregierung zu einer gemeinsamen Baumpflanzaktion am Tag der Deutschen Einheit auf – ebenfalls mit enormer Resonanz. Für Haan konkretisierte Warnecke die Idee: „Ich habe an Obstbäume gedacht, weil sie mit ihren Blüten besonders insektenfreundlich sind“, erklärte Warnecke bei der Aktionsvorstellung. Zudem seien die Bäume Lebensraum und Nahrungsquelle für weitere Tiere und leisteten einen Beitrag für das städtische Klima.

„In nur einer Woche wurden alle 100 Obstbäume gespendet“, teilte die Stadtverwaltung jetzt mit. Damit ist die gesamte Fläche ausgefüllt. Weitere Spenden können nicht mehr entgegen genommen werden – obwohl weitere Gönner bereit stehen würden. „Ich hab sogar meinen eigenen Baum abgegeben, an eine Frau, die mit dem Pflanzen eine emotionale Geschichte verbindet“, berichte Warnecke. Zu den Spendern zählen Vereine, Firmen und Gruppen, allerdings auch sehr viele Einzelpersonen, wie die Bürgermeisterin bestätigte. Diese seien dem Spendeaufruf oft aus sehr persönlichen Gründen nachgekommen. „Viele haben selbst schon einmal einen Baum gepflanzt, zum Beispiel mit ihren Großeltern. Jetzt setzen sie einen Baum für ihre eigenen Kinder“, erzählt Warnecke. Sie freue sich schon sehr, die Spender persönlich kennenlernen zu können und noch mehr Geschichten über die Hintergründe zu hören.

Eine Chance dazu bekommen die Stifter bei der gemeinsamen Pflanzaktion am Samstag, 16. November, ab 10 Uhr. Dann werden, gemeinsam mit dem Betriebshof die Bäume in die Erde gebracht. Der Zeitpunkt ist gut gewählt: Bäume, die im Herbst gepflanzt werden, können noch bis zum Winter erste Wurzeln schlagen. Dadurch treiben sie auch früher aus und machen im ersten Jahr nach der Pflanzung mehr Zuwachs.

Gepflanzt werden „größere zehn- bis zwölfjährige Bäume“, deren Art sich bereits bewährt habe und gleich Früchte tragen werden, berichtete Stadtgartenmeister Peter Kannemann. Die Auswahl war groß: Apfel-, Birnen-, Pflaumen-, Kirsch-, Walnuss-, Quitten-, Mispel- und Esskastanien-Bäume konnten die Haaner spenden. „Alle Obstsorten, die zur Auswahl standen, werden im Obstgarten vertreten sein“, informiert die Stadtverwaltung jetzt.

Die Pflege und Bewässerung der Obstwiese übernimmt der Betriebshof. Jeder Obstbaum erhält einen 80 Liter fassenden Wassersack. So sei sichergestellt, dass die Bäume auch Zeiten längerer Trockenheit unbeschadet überstehen, so Kannemann. Die Pflanzaktion wird ebenfalls vom Betriebshof unterstützt – mit Rat und Tat. Die Spender sind jedoch angehalten, „ihre“ Bäume selbst einzubringen. Nähere Informationen zur Pflanzaktion werden Ende Oktober veröffentlicht, so die Stadtverwaltung.

Die insgesamt positive Resonanz der Aktion gegenüber, lässt die Bürgermeisterin bereits über Folgeaktionen nachdenken. So können zum Beispiel Vogelkästen an die Bäume gehangen oder Bienenhotels auf der Wiese installiert werden. „Bei der Pflanzaktion im November werde ich mit den Baumspendern sprechen und nachforschen, was sie sich für die Obstwiese weiter vorstellen könnten“, versichert Warnecke.

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