Offene Ganztagsschule bald in neuen Händen Grundschule Gruiten: Stadt übernimmt den Ganztag

Haan-Gruiten · Im Sommer endet eine 14 Jahre Erfolgsgeschichte der Evangelisch-reformierten Kirchengemeinde Gruiten. 13 Jahre alte Vertragsbedingungen sorgten jährlich für steigende Defizite.

 März 2007: Die Unterschriften unter den Trägervertrag für die Offene Ganztagsschule Gruiten werden geleistet. Unser Bild zeigt von links die damalige Schuldezernentin Dagmar Formella, den früheren Bürgermeister Knut vom Bovert sowie Christa Borth und Wolf-Hartwig Kohte von der evangelisch-reformierten Kirchengemeinde.

März 2007: Die Unterschriften unter den Trägervertrag für die Offene Ganztagsschule Gruiten werden geleistet. Unser Bild zeigt von links die damalige Schuldezernentin Dagmar Formella, den früheren Bürgermeister Knut vom Bovert sowie Christa Borth und Wolf-Hartwig Kohte von der evangelisch-reformierten Kirchengemeinde.

Foto: Christoph Goettert (goet)/Göttert, Christoph (goet)

In Gruiten geht eine Ära zu Ende. Zum 31. Juli gibt die Evangelisch-reformierte Kirchengemeinde Gruiten die Trägerschaft der Offenen Ganztagsschule auf, die sie seit 2007 innehatte. Die Stadt Haan übernimmt den Betrieb zum 1. August – und auch das Personal.

Die 7,5 Stellen werden den städtischen Haushalt in diesem Jahr noch um knapp 166.000 Euro belasten. Für 2022 wird der Stellenplan entsprechend erweitert und werden die Personalkosten von 443.600 Euro plus Tarifanpassungen eingeplant. Die Weichen dafür soll der Jugendhilfeausschuss in seiner Sitzung am kommenden Donnerstag stellen. Ende März schon hatte der Stadtrat die Übernahme beschlossen.

Hinter den Kulissen arbeiteten die OGS-Leiterin Heike Döring mit Astrid Schmidt vom Schulamt an der Überführung der Einrichtung. Die Kirchengemeinde hatte als Träger der aus dem Kinderhort entwickelten Einrichtung in all den Jahren Wert auf eine enge Zusammenarbeit mit der Stadt gelegt. Auch Schulleiter Marcus Weikämper gehörte dem OGS-Ausschuss der Gemeinde an.

Dreh- und Angelpunkt des Ganzen waren die Finanzen: Denn die in dem alten Vertrag zwischen Stadt und Kirche vereinbarten Bedingungen sind seit langem nicht mehr auskömmlich. Die gewährten Kindpauschalen hätten sich in den letzten 13 Jahren nicht erhöht, berichtet Presbyter Roderich Kuchem, wohl aber die Personalkosten. „Jahrelang haben wir die Steigerungen durch die gestiegene Zahl der betreuten Schüler auffangen können. Nun ist die OGS hier in Gruiten aber an ihre Kapazitätsgrenze gekommen“, heißt es im Gemeindebrief. Inzwischen bietet jeder Jahrgang eine rhytmisierte Klasse, womit die vertraglich vereinbarten Zeiten (ab 11.45 Uhr) nicht mehr passend sind.  Die letzten Jahre waren zunehmend defizitär. Die Stadt mochte den Vertrag nicht aktualisieren, sondern plädierte für eine Neuausschreibung oder eine Übernahme. Um die treuen Mitarbeiter weiter beschäftigt zu wissen, entschied sich die Kirche zur Übertragung. Roderich Kuchem: „Es ist zu wünschen, dass dieser Trägerwechsel kaum Auswirkungen auf Schüler und Eltern haben wird. nur das Schild am Eingang des Schulhofes wird verschwinden.“

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