Haan Der „Kühle Grund“ hat neue Wirtsleute

Gruiten · Claudia Gruber und Rüdiger Mittermayer eröffnen am Samstag offiziell die Traditionsgaststätte im Düsseltal.

 „Ich bin Claudia“, „ich bin Rüdiger“ begrüßen die neuen Gastronomen ihre Gäste. Sich mit Vornamen vorzustellen gehöre zur Philosophie, sagt die 52-jährige gelernte Köchin. „Das wirkt nicht so streng“, fügt der 47-jährige Koch hinzu.

„Ich bin Claudia“, „ich bin Rüdiger“ begrüßen die neuen Gastronomen ihre Gäste. Sich mit Vornamen vorzustellen gehöre zur Philosophie, sagt die 52-jährige gelernte Köchin. „Das wirkt nicht so streng“, fügt der 47-jährige Koch hinzu.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Eine Tradition wird fortgesetzt: Das Gasthaus „Im kühlen Grund“ im Düsseltal hat wieder geöffnet. Seit Montag begrüßen Claudia Gruber und Rüdiger Mittermayer, die neuen Pächter der Wirtschaft mit fast 114-jähriger Geschichte, ihre Gäste. Am Samstag, 16. März, wird ab 11 Uhr Eröffnung gefeiert.

Es war so etwas wie Liebe auf den ersten Blick. Die Kölnerin Claudia kannte das Düsseltal vor ihrem ersten Besuch noch nicht. „Aber vom ersten Moment an wollte ich nicht mehr weg“, sagt die gelernte Köchin. Und der gelernte Koch fühlt sich geehrt, diese „historische Stätte“ jetzt mit gastronomischem Leben füllen zu dürfen. Beide wohnen längst in der renovierten Pächterwohnung im Hof.

Dass beide ausgebildete Köche seien und ebenfalls über langjährige Erfahrungen im Service verfügen, war für die Gruitener Familie Vierneisel, die den Kühlen Grund im letzten Sommer vor der schon angesetzten Zwangsversteigerung gekauft hatten, ein Hauptgrund, sich für Claudia und Rüdiger als Pächter zu entscheiden. Und: Sie wollen das Konzept des Bürgerlichen erhalten. Für das Gasthaus gab es ein halbes Dutzend Bewerbungen.

Der Schankraum und auch der rechts vom Eingang gelegene kleine Raum sind renoviert worden. Das vorhandene Mobiliar wurde aufgearbeitet. Der 108 Jahre alte Thekenschrank blieb ebenso erhalten wie das massive, geschnitzte Holzkreuz, das seit mehr als einem halben Jahrhundert seinen Platz an einer Giebelwand hat. Auch die Wanduhr schlägt melodiös die Stunde. Der Gastraum erhielt einen neuen Boden, die Türen wurden aufgearbeitet, die Sanitäranlagen erneuert. Die Küche ist neu – nur der alte Herd leistet weiterhin seine Dienste.

Die Karte ist bewusst klein gehalten, reicht vom Schnitzel Wiener Art bis zum Cordon Bleu, vom Bergischen Speckpfannkuchen bis zum Salat der Saison. Auf der Tageskarte werde es immer etwas Großes und etwas Kleines geben, sagt Rüdiger Mittermayer, der aus Tirol stammt und bisher in Österreich, auf den Kanaren und in Köln arbeitete. Das Angebot enthält auch Saisonales - ob Grünkohl, Gans oder Spargel. Wanderer können sich auch mit einem Stück Kuchen stärken. Aus den erneuerten Zapfanlagen fließen Bolten Alt und Erzquell Pils. Bei Limonade und Wasser stehen Produkte der Haaner Felsenquelle auf der Karte. Eine Reihe offener Weihe wird auf Wunsch auch in der 125-Milliliter-Karaffe kredenzt.

Die beiden Gastwirte haben eine Menge Herzblut in ihre Restauration investiert. Das fängt an bei den Stoffservietten und hört bei besonderen Weinschorle-Gläsern längst nicht auf. Wenn es etwas wärmer wird, lockt der neu möblierte Biergarten. Die Fenster werden mit Geranien rot und weiß geschmückt. Die Toreinfahrt soll ein Scheunentor erhalten, kündigt Heike Vierneisel an. Alte Traditionen – wie etwa Vatertags-Veranstaltungen oder Karneval – soll es künftig wieder geben, sagt Claudia Gruber. Auch für kleinere Hochzeits- oder Geburtstagsfeiern empfehlen sich die Wirtsleute.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort