Haan Grabstätte Litsch bleibt erhalten

Haan · Haaner Heimatfreunde und Katholische Kirche übernehmen die Finanzierung.

 Jakob Litsch und seine Schwester Anni sind auf dem katholischen Friedhof an der Thienhausener Straße begraben.

Jakob Litsch und seine Schwester Anni sind auf dem katholischen Friedhof an der Thienhausener Straße begraben.

Foto: Olaf Staschik

Das Grab des Heimatforschers und -dichters Jakob Litsch bleibt der Stadt Haan auch weiterhin erhalten. Das beschloss am Mittwochabend der Kulturausschuss. Möglich wird das durch ein Sponsorenmodell: Die Katholische Kirche hat zugesichert, dass sie das Nutzungsrecht der Grabstätte bis auf weiteres kostenfrei verlängert. Und der rund 120 Mitglieder zählende Verein der Haaner Heimatfreunde übernimmt die Kosten für die Grabpflege. Vorsitzender Wilfried Pohler schätzt sie "auf einen niedrigen, dreistelligen Bereich".

Die Haaner Politik musste entscheiden, ob sie das Grab von Jakob und Anni Litsch auf dem katholischen Friedhof an der Thienhausener Straße auflösen oder das Nutzungsrecht verlängern sollte. Die Nutzungsrechte für das Grab waren nach 35 Jahren ausgelaufen. Die Verwaltung hatte vorgeschlagen, "unter Anbetracht der zukünftigen Finanzlage (Nothaushalt) das Nutzungsrecht für die Grabstätte auslaufen zu lassen und nicht weiter zu verlängern". Dazu regte die Stadtverwaltung an, im Haus Stöcken eine Gedächtnisstätte einzurichten, also dort entweder eine Gedenkplakette anzubringen oder den Grabstein dort hin zu versetzen.

Bis zu seinem Tode 1980 war Jakob Litsch seiner Heimatstadt Haan sehr verbunden. Er und seine Schwester Anni, die 1988 starb, schenkten der Kommune das Fachwerkhaus Stöcken, das 1365 erstmals urkundlich erwähnt wurde und damit zu den ältesten Fachwerkhäusern in Haan gehört. In diesem Gebäude lagert eine große Sammlung historischer Gebrauchsgegenstände, die Jakob Litsch im Laufe von Jahrzehnten zusammengetragen hat. Um sich ein Bild von Gebäude und Sammlung zu machen, hatte der Kulturausschuss seine Sitzung im April im Haus Stöcken abgehalten.

Mit der nun gefundenen Lösung zeigt sich Kulturausschuss-Vorsitzende Marlene Altmann zufrieden. "Der Grabstein gehört auf den Friedhof und nicht ans Haus", sagt sie. Und Heimatfreund Wilfried Pohler betont: "Wir sind sehr daran interessiert, dass das Andenken an Jakob Litsch weiterhin bestehen bleibt." Spender, die die Grabpflege unterstützen möchten, hätten sich bereits bei ihm gemeldet.

(RP)
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