Haan Gemeinsam lernen für das Sprachzertifikat

Haan · 26 Schüler der Emil-Barth Realschule und des Gymnasiums Haan bereiten sich zusammen auf den Englisch-Sprachtest KET vor.

 Realschullehrerin Ruth Stäudtner (rechts) arbeitet mit den KET-Schülern Jacob (links) und Bastian.

Realschullehrerin Ruth Stäudtner (rechts) arbeitet mit den KET-Schülern Jacob (links) und Bastian.

Foto: Olaf Staschik

2013 haben die Emil-Barth-Realschule (EBR) und das Haaner Gymnasium einen Kooperationsvertrag geschlossen. Ein Ergebnis daraus: Sie bieten gemeinsam die Vorbereitung auf das Englisch-Sprachzertifikat KET (Key English Test for Schools) an. Friederike von Wiser, die Leiterin des Gymnasiums, räumt ein: "Das Gymnasium allein hat zu wenig Resourcen." Aber gemeinsam klappt es: Zwei Lehrerinnen - Ruth Stäudtner von der EBR und Claudia Bach vom Gymnasium - teilen sich die Aufgabe.

Jeden Dienstag in der achten Stunde unterrichten sie 26 sprachbegeisterte Schüler beider Schulen: "Sprachzertifikate stehen ganz hoch im Kurs", erklärt Schulleiterin von Wiser, an deren Gymnasium bereits das DELF, also das Französisch-Sprachzertifikat, angeboten wird. "Eine Verleihung des Sprachnachweises war schon. Alle haben bestanden", freut sich Stäudtner. "Und in unserem aktuellen Kurs werden auch alle bestehen. Die können nämlich gar nicht durchfallen, nur unterschiedlich bewertet werden." Woher die Kinder die Motivation nehmen? "Das sind alles leistungsbereite Schüler. Die wollen das von sich aus", glaubt Realschulleiter Reinold Mertens.

Eine Stippvisite in der Patchwork-Klasse gibt ihm Recht. Einträchtig sitzen Gymnasiasten und Realschüler zusammen und lösen die gleichen Aufga ben. Hannah, 11 Jahre alt, beugt sich eifrig über die Aufgabenzettel, die gerade ausgeteilt worden sind: "Manchmal ist es leicht, manchmal etwas schwerer", kommentiert sie. Lückentexte, in denen das fehlende Wort ergänzt werden muss, mag sie nicht so gerne. Über die Sprachprüfungen, die am 7. und 8. März stattfinden, macht sie sich "ein wenig Sorgen". Bastian, ebenfalls elf und Gymnasiast, strotzt dagegen vor Selbstbewusstsein. Die Prüfung bereitet ihm kein Kopfzerbrechen, denn er hat mit den Aufgaben im Zusatzunterricht keine Probleme und sei auch im regulären Englischunterricht ein guter Schüler: "Ich habe eine Zwei."

Beide Kinder beteuern, aus eigenem Antrieb für das Sprachzertifikat zu lernen, nicht, weil die Eltern es wollen. Wenn sie für den Sprachnachweis eine Stunde pro Woche von ihrer kostbaren Freizeit opfern, ist das sicherlich gut investierte Zeit. Englischlehrerin Ruth Stäudtner betont, dass die Prüfungen für das Zertifikat anders ablaufen, als Klausuren und Tests im Unterricht: "Da wird kein Lehrbuchstoff zielgerichtet für eine Arbeit gelernt, sondern die Kinder müssen Englisch hören, sprechen, lesen und schreiben können. All das wird geprüft, im Mündlichen sogar von Engländern, und ist eine tolle Vorbereitung auf die späteren Lernstandserhebungen", schwärmt sie. Und weil die Sprachzertifikate so beliebt sind, denken die beiden kooperierenden Schulen bereits darüber nach, auch für die älteren Schüler Kurse anzubieten.

(RP)
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